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Carsharing –
tim schaltet
in den
nächsten
Gang
Für viele Menschen ist Carsharing eine nicht mehr wegzudenkende Ergänzung zum Bus- oder
Straßenbahnnetz. Deshalb bastelt auch der Linzer Anbieter tim ständig an Innovationen für
seine Kund:innen. So wird auch die nächste Übersiedelung zum Kinderspiel.
Passt der Reifendruck? Ist genug Öl nachgefüllt mehr ausprobieren und kommen durch uns zum
oder stehen mögliche Wartungen an? Wer kennt E-Auto“, sagt Pils.
diese Fragen kurz vor der Abfahrt in den Urlaub
mit dem eigenen Auto nicht? Beim Durchgehen Unter dem Motto „Für jeden Weg das richtige
der Checkliste steigt kurz vor der wohlverdienten Verkehrsmittel“ im Jahr 2019 gestartet, läuft der
Auszeit noch einmal der Stresslevel an. Das muss Motor bei tim inzwischen richtig rund. Verteilt auf
aber gar nicht sein. Denn immer mehr Menschen zehn Standorte (neun in Linz und einer in Leon-
fahren bei der Urlaubsreise auf Mietwagen ab. Das ding) können in Summe 40 Autos ausgeborgt wer-
bestätigt auch Oliver Pils, Leitung tim, dem (E-) den. Konzepte für einen weiteren Ausbau der Stell-
Car-Sharing-Anbieter aus Linz. „Wir haben auch plätze sowie eine Vergrößerung der Flotte liegen
Kombis in unserer Flotte, die genügend Platz bie- bereits in der Schublade.
ten. So haben wir nicht nur ein Angebot für den
Wocheneinkauf oder die Fahrt ins Kino, sondern Mit Carsharing zum Wohnbau
auch für einen längeren Urlaub. Man kann mit den
tim-Autos problemlos durch ganz Europa fahren.“ In einem Bereich hat tim sogar schon den nächs-
ten Gang eingelegt. So haben sich Pils und sein
Die Vorteile: Die Fahrzeuge sind sauber, aufge- Team ganz dem Thema „Siedeln“ verschrieben.
tankt und voll serviciert. Pils: „Die Bequemlich- Die nächste Übersiedelung wird dank des Linzer
keit ist unser großer Erfolgsfaktor. Man muss sich Carsharing-Anbieters bald zu einem wahren Kin-
um nichts kümmern, sondern nur reinsetzen und derspiel. Denn wie Pils verrät, sollen in naher Zu-
losfahren. Für viele ist Besitz auch belastend.“ Ge- kunft die tim-Transporter auf den Markt kommen.
rade E-Car-Sharing ermögliche eine nachhaltige Ausmessen, ob der Kasten oder die neue Couch ins
Form der Mobilität, ohne die Nutzer:innen in Auto passen: Schnee von gestern. „Durch das Sha-
ihrer Flexibilität einzuschränken. Ein barrierefreier ring ist eine Art Community entstanden. Unsere
Zugang, die leichte Erreichbarkeit der Standorte Kund:innen tauschen sich aus, geben Anregungen
sowie die einfache Handhabung und Koordina- zu möglichen Verbesserungen. Der Wunsch nach
tion sind für die langfristige Nutzung von E-Car- solchen Transportern ist auf jeden Fall vorhanden“,
Sharing von großer Bedeutung. Auch in diesem weiß Pils.
Bereich befindet sich tim auf der Überholspur.
Mittlerweile setzen laut Pils bereits 80 Prozent Die Grundidee von tim war ursprünglich, dem
der Nutzer:innen auf den Elektroantrieb. Mit ein Zweitwagen den Kampf anzusagen. Nach mehr
Grund für das deutliche Plus gegenüber den Ver- als einer Million gefahrenen Kilometern bietet sich
brennern ist, dass mit den angebotenen E-Autos den Verantwortlichen aber ein anderes Bild. Pils:
Text Michael Prieschl
inzwischen problemlos Strecken von bis zu 400 „65 Prozent unserer Kund:innen geben ihr Auto
Foto tim: LINZ AG Fotokerschi;
Stallinger: Energie AG / Kilometern bis zum nächsten Aufladen zurückge- her und nutzen uns als ihr Erstauto.“ Welche In-
Hermann Wakolbinger;
Machtlinger: FACC; legt werden können. „In Österreich kommt man novationen stehen eigentlich noch auf dem Fahr-
Chimani: AIT Zinner; damit eigentlich schon so gut wie überall hin. Die plan der tim-Macher:innen? Wie im Interview zu
Manz: SCCH; Roth:
Daniela Koeppl; Eric Krügl Menschen wollen die Elektro-Variante immer erfahren war, möchten die Car-Sharing-Profis ihre
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