Page 18 - Herbstausgabe_2022_03
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„Der wichtigste
Meilenstein: den
richtigen Partner
zu finden.“
Marcus Ihlenfeld
Gründer,
Woom Fahrräder
Warum es
ein Warum
braucht
Sie haben das Rad tatsächlich neu erfunden. Jedenfalls das Kinderrad. Die
Idee dazu ist Woom-Gründer Marcus Ihlenfeld und Christian Bezdeka aus
Eigennutz gekommen. Um diese auch umzusetzen, brauchte es vor allem
zwei Dinge: „Wir hatten von Anfang an ein Why“ und „Wir haben uns wie
Yin und Yang ergänzt.“
Was heißt eigentlich fahrradaffin? „Fahrradaffin haben wir das Kinderrad neu erfunden. Denn wir
bist du, wenn du Fahrrad fährst, aber mehr in dein waren die ersten und einzigen Teilnehmer:innen am
Material investierst als in deine Fitness. Weil du Markt, die hier auch schon das Thema Nachhaltig-
denkst, dass das Material die fehlende Fitness kom- keit bedacht haben: Warum müssen Kinderräder
pensiert“, erzählt Marcus Ihlenfeld und schmun- schwer sein, warum müssen sie qualitativ minder-
zelt. Das sei damals ihr Schmäh gewesen. Damals, wertig und ein Wegwerfprodukt sein?“ Von Anfang
als Christian Bezdeka und er in einer Garage an- an hatten die beiden eine Intention, warum sie ein
gefangen haben, Kinderfahrräder zu bauen. „Wir besseres Kinderrad machen wollten: „Wir wollten
mochten schon immer gutes Material und dann Millionen Kindern Freude am Fahrradfahren ver-
hatten wir beide Kinder und haben bemerkt: Es mitteln. Denn was passiert, wenn ein Kind Freude
gibt keine g‘scheiten Kinderfahrräder. Also haben am Fahrradfahren hat? Die Liebe zum Fahrrad wird
wir gesagt: Wir machen das selbst.“ Und zwar es sein Leben lang nicht mehr verlieren.“
abends und an Wochenenden, denn tagsüber war
Ihlenfeld Marketingdirektor für Opel Österreich. Für Gründer:innen sei es essenziell, so ein „Why“ zu
haben, ist Ihlenfeld überzeugt. Auch als Leader hatte
Und es beginnt zu rollen er schon damals einen Purpose: „Ich wollte immer,
dass die Mitarbeiter:innen später einmal, wenn sie
Text Susanna Winkelhofer Drei Jahre lang werkelten die beiden Partner, bis Großeltern sind, ihren Enkelkindern voller Stolz
Foto Antje Wolm sie ihre ersten Fahrräder verkauften. „Im Endeffekt sagen: ‚Da waren wir dabei.‘“ Damals, vor zehn
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