Page 175 - DIE MACHER_2022_1
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„Ich spüre, ich
                                                                                     atme – alles andere
                                                                                       ist mir wurscht.“


                                                                                          Max Raber
                                                                                        Geschäftsbereichsleiter,
                                                                                         ELO Digital Office AT






            rauf, dass es funktioniert. Auch wenn der Schmerz   zu bleiben, ohne ernsthaften Schaden zu nehmen?
            jetzt stärker wird.                         „Da ist ein absolutes Grundvertrauen da, sonst
                                                        würde ich es nicht machen. Ich gehe schon seit
            Echte Schmerzpunkte im Betriebsablauf entdeckten   Jahren immer wieder an meine Grenzen, etwa bei
            zu Beginn von Corona auch zahlreiche Unterneh-  Zwölf-Stunden-Läufen, beim Triathlon oder Renn-
            men. Jetzt hieß es, Aktenordner zwischen Homeoffi-  radfahren. Ich kenne meinen Körper mittlerweile
            ce und Büro hin- und herzuschleppen und mitzuerle-  sehr gut und weiß, was ich ihm zumuten kann.
            ben, wie der Informationsfluss stockte. Von zuhause   Und krank war ich seit dem Eisbaden kein einziges
            aus zu arbeiten offenbarte so manche Tücken. Und   Mal. Eher das Gegenteil. Ich bin viel belastbarer
            die Frage kam auf, wie man ortsunabhängig den   geworden, sowohl körperlich als auch mental.“
            Überblick über die normalen Abläufe in einem Pro-   
            jekt bewahren kann, an dem mehrere Personen betei-  DAS WESENTLICHE ZÄHLT
            ligt sind. Wie man etwa wissen kann, wer schon was
            erledigt hat. „Das können unsere Officelösungen.   Minute 20. Die Kälte kriecht weiter unaufhalt-
            Hier greift alles ineinander. Selbst handgeschriebene   sam in den Körper hinein, die Finger und Füße
            Notizen können als eingefügte Kommentare einge-  verwandeln sich nach und nach zu Eis. Der Herz-
            spielt werden, die allen das Zusammenarbeiten leicht   schlag wird langsamer, die Atmung dehnt sich ge-
            und übersichtlich machen. Alles ist online abrufbar   fühlt über Minuten. Hat man in dieser Phase noch
            und somit überall verfügbar.“               die Energie, um einen klaren Gedanken zu den-
                                                        ken? „Nein. Ich bin nur im Moment, ich spüre,
            Tatsächlich hat die Nachfrage nach der Software des   ich atme. Alles andere ist mir wurscht. Ich würde
            Unternehmens mit Niederlassung in Linz schon vor   sagen, so bei mir bin ich sonst nie.“
            der Pandemie einen Anstieg von 30 Prozent ver-   
            zeichnet. Und ab 2020 nochmal um ein beträcht-  Ins kalte Wasser zu springen gehört zu Max Rabers
            liches Stück mehr. Mittlerweile unterstützt das   Vita dazu. Es hat ihn stärker gemacht, belastbarer.
            Unternehmen mit 24 Niederlassungen und mehr   „Aber physisch ins eiskalte  Wasser springen, das
            als 780 Beschäftigten Groß- und Mittelbetriebe   würde ich nie. Das ist lebensgefährlich. Besser ist,
            aus den verschiedensten Branchen, sogar Kranken-  es erst ruhig anzugehen und dann dafür krachen
            häuser und die Züricher Polizei. Das System bietet   zu lassen.“ Wie bei der nächsten Challenge, die er
            je nach Fachbereich individuell vorgefertigte Ab-  sich vorgenommen hat. 90 Minuten Eisbaden. In
            teilungslösungen, von der Vertragsverwaltung über   Ruhe, im Vertrauen, dass Körper und Geist best-
            die Buchhaltung bis hin zur Personalsoftware und   möglich funktionieren  – und mit der nötigen Do-
            mehr. Das Zusammenarbeiten wird einfach.    sis Restrisiko. Das haben bisher nur wenige Men-
                                                        schen geschafft. Doch Grenzen sind dazu da, um
            VERTRAUEN                                   verschoben zu werden.

            Ein transparentes Officesystem braucht natürlich   Aber jetzt erst einmal raus aus dem Wasser. Die
            auch einige Sicherheitsmaßnahmen. „Man stel-  Füße  sind hart wie  Eis.  Die gefrorenen  Finger   Das x-te Mal für Max
            le sich ein Haus mit all seinen Räumen vor. Bei   können – nichts. Gleich wieder aufwärmen, eine   Raber, das erste Mal
            uns  bekommt  man  den  symbolischen  Schlüssel   warme Decke umlegen, in Bewegung bleiben, das   für die Redakteurin.
            nur zu den Räumen, die man für die eigene Arbeit   ist jetzt wichtig. Warten, bis die Finger aufgetaut   Fazit: Super war´s!
            braucht. So gewährleisten wir die nötige Sicherheit   genug sind, um sich aus der Badehose zu schälen.
            für die Firma wie auch für das Team.“ Sein Atem   Und ins warme Gewand hinein. Der Körper pul-
            bläst kleine Wölkchen über die Wasseroberfläche.   siert, das Herz pumpt. Dieser Augenblick ist ma-
            Wie wichtig ist denn das Vertrauen in den eigenen   gisch. „Zu wissen, dass ich alles erreichen kann,
            Körper und das, was er aushalten kann, fragen wir   was ich will. Das ist pures Glücksgefühl, jedes Mal
            Max Raber. Eine Spaziergängerin blickt neugierig   wieder.“ Das Limit in unserem Kopf ist nicht das
            zurück. Ist es denn möglich, so lange im Wasser   Limit. Nicht im Unternehmen, nicht als Mensch._


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