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der man zunehmend als Facility Manager eine Rolle
spielen werde, wird man künftig einen noch höhe-
ren Digitalisierungs- und Automatisierungsgrad in
Gebäuden erreichen. „Die Nutzungs- und Energie-
effizienz führt zu mehr Nachhaltigkeit in Büro- und
Industriegebäuden. Und das ist wesentlich für die
Umwelt, wenn man bedenkt, dass rund ein Drittel
der CO 2-Emissionen durch Gebäudenutzung und
-instandhaltung entsteht.“ Doch nicht nur Mutter
Erde, sondern auch das Unternehmen selbst profi-
tiere von einem grüneren Gebäudebetrieb. „Kunden
und Mitarbeitern ranken Unternehmen zunehmen
nach CO 2-Neutralität“, sagt Punzenberger.
GRÜNE (EIGEN-)MASSNAHMEN
Auch im eigenen Unternehmen legt man darum
großen Wert auf grüne Authentizität. „Wir möch-
ten hier Vorbild für andere sein. Wir haben unsere
Routen so optimiert und das Niederlassungsnetz so
aufgebaut, dass wir innerhalb einer halben Stunde
österreichweit vor Ort bei unseren Kunden sein
können. Mit Jahresende sind wir CO 2-neutral und
wir kaufen, wo immer es geht, bei lokalen Händlern
ein.“ Eine weitere wichtige Rolle spiele das Up- und
Recycling von Produkten und Materialen: „Es wer-
den in Zukunft nur mehr Produkte eingebaut wer-
den dürfen, die recycelbar sind. Und man wird auch Manche Gebäude werden
nur mehr Aufträge bekommen, wenn man sich die
Altmaterialien holt, denn der Müll darf nicht mehr übertechnologisiert.
werden“, sagt Punzenberger.
ROBERT PUNZENBERGER
TECHNIK? KLAR. ABER VERNÜNFTIG.
Geschäftsführer,
Wie aber werden sich die Aufgaben des Facility Ma- FIX Gebäudesicherheit + Service
nagements künftig weiterentwickeln? „Unsere Auf-
gabenfelder verändern sich permanent. Neben der
Aufrechterhaltung des Gebäudebetriebs wird in Zu-
kunft die Optimierung des Energie- und Ressour- Schon
ceneinsatzes eine noch wichtigere Rolle spielen“, gewusst?
meint Punzenberger. Facilitymanager:innen würden
damit zunehmend mehr zu Energiedienstleister:in- In Österreich ist Facility
nen werden. In puncto Technik spricht sich Pun- Management eine Branche mit
zenberger für eine vernünftige Gebäudeleittechnik über 200.000 Beschäftigten
und ein Gebäudemanagementsystem aus. „Manche und einem Umsatz von
Gebäude werden übertechnologisiert. Da spreche über 18 Milliarden Euro,
ich zwar gegen mein Business, aber mit zu viel Tech- was etwa fünf Prozent
nik kommt man nicht mehr gut zurecht. Ich bin des Bruttoinlandprodukts
also für eine einfache, funktionelle und mit weni- entspricht.
gen Schnittstellen kombinierbare Gebäudetechnik. Quelle | Statistik Austria,
Leistungsstatistik 2018
Es ist auch umweltfreundlicher, wenn weniger Pro- Was macht
dukte verbaut, weniger Ressourcen verbraucht und eigentlich ein:e
damit weniger Kapazitäten für die Nachbetreuung Facilitymanager:in?
benötigt werden.“ Und welche nachhaltige Innova-
tion würde sich der Geschäftsführer von FIX her- Ein:e Facilitymanager:in kümmert sich um technische und
beiwünschen? „Ein Durchbruch in der autarken administrative Aufgaben der Gebäudetechnik und des
Energieversorgung von Gebäuden, das wäre schon Gebäudemanagements. Das betroffene Gelände wird von
toll“, meint Punzenberger, „eine kleine Batterie, Facilitymanager:innen geplant, überwacht und bewirtschaftet.
die das ganze Haus versorgen würde. Und für die Das Hauptaugenmerk liegt hierbei auf den Faktoren
wir als Facility Manager der Energiedienstleister Nachhaltigkeit, Ressourcennutzung und Energiemanagement.
sind.“_
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