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„Die Baufirmen
sind voll
ausgelastet.“
Markus Gruber
Geschäftsführer,
Rohrdorfer
Transportbeton
Auch Gruber rät, sich bald mit dem Bauunterneh-
men in Verbindung zu setzen: „Die Frage ist, ob es
überhaupt noch Bauunternehmen gibt, die heuer
oder Anfang nächsten Jahres freie Kapazitäten ha-
ben.“ Wichtig sei derzeit eine Preisvereinbarung zu
Pauschalpreisen. Damit könne die Finanzierung
abgesichert werden und „es gibt keine Überra-
schungen bei der Abrechnung. Bei der Finanzie-
rung gibt es derzeit noch sehr gute Konditionen,
die über sehr lange Laufzeiten vereinbart werden
können. Auch damit können gewisse Mehrkosten
abgefangen werden“, meint Möseneder. Umwelt-
schutz und Nachhaltigkeit rücken seit der Coro-
nakrise noch mehr ins Zentrum der Bauwirtschaft,
satzkosten belastet“, erklärt Möseneder. Preisstei- sind sich die Experten einig. Laut Gruber müsse
gerungen gebe es neben dem Holzbaustoff bei fast man die „Kosten über die gesamte Lebensdau-
allen Materialien in unterschiedlicher Höhe. er eines Bauprojektes berücksichtigen. Beton hat
etwa eine hervorragende Speichermasse zum Hei-
ALSO AKTUELL (UN-)LEISTBAR? zen und Kühlen, damit wird CO2 und somit auch
Geld gespart.“ Und Möseneder sagt: „Mit einem
Und hier kommt die gute Nachricht: Es ist Ent- Haus aus nachwachsendem Holz werden Ressour-
spannung in Sicht. Die Lieferengpässe werden sich cen gespart und man kann durch eine Photovolta-
laut Krammer „im Herbst wieder einstellen, zum ikanlage sogar einen Überschuss an Energie erzeu-
Teil ist das schon jetzt spürbar“. Und wann werden gen. Auch dadurch ergibt sich ein Kostenvorteil.
sich die Preise in der Bauwirtschaft wieder stabili- Und je früher man mit dem Bau beginnt, desto
sieren? „Bald, aber ich bezweifle, dass wir das Vor- rascher kann man im neuen Haus wohnen und das
krisenniveau noch einmal erreichen werden“, so Wohngefühl genießen.“_
der Branchenexperte. „Auch wenn die Bauenden
wieder Preisstabilität bekommen, wird sich an der
Preistendenz nach oben nichts ändern. Denn der
langfristige Ressourcenengpass im Bau liegt nicht
bei den Materialien, sondern beim Personal.“ Die-
se Vermutung teilt auch Möseneder: „Es ist der-
zeit nicht abzusehen, dass die Preise wieder auf das
Niveau von 2019 oder 2020 zurückgehen werden. Wohnen so teuer und
Auch wenn Holz wieder günstiger wird, steigen günstig wie noch nie?
andere Kosten, etwa für Löhne oder andere Ma-
terialien, und die Grundstückspreise Jahr für Jahr. Trotz der stark steigenden Immobilienpreise bei Wohneigentum
Man erspart sich durch Zuwarten wahrscheinlich boomt der Markt und die Zinsen für Wohnbaukredite sind
nichts.“ Bei Genböck Haus hofft man auf keinen niedrig wie nie zuvor. Laut der Österreichischen Nationalbank
erneuten Lockdown: „Wenn die Pandemie durch (OeNB) stiegen die neu vergebenen Kredite für Wohnbauzwecke
Impfungen zurückgedrängt werden kann, dann an private Haushalte in Österreich 2020 gegenüber dem
werden sich Angebot und Nachfrage wieder aus- Vorjahreszeitraum um dreizehn Prozent auf 23,61 Milliarden Euro.
gleichen und die Preise besser kalkulierbar sein“, Allein in den ersten vier Monaten des aktuellen Jahres waren es
sagt Möseneder. 8,91 Milliarden Euro – ein Plus von 17,6 Prozent. Wer mit bester
Bonität über 25 Jahre 100.000 Euro aufgenommen und sich für
einen Fixzinskredit entschieden hat, hatte vor drei Jahren noch
Alles klar. Also doch lieber früher als später den 431 Euro monatlich zu bezahlen. Heute sind es im Vergleich
Bagger für den Aushub bestellen. Doch worauf dazu nur noch 394 Euro. Bei einem variablen Darlehen sank die
sollten die zukünftigen Hausbesitzer heuer noch monatliche Belastung für Wohneigentümer im selben Zeitraum
besonders achten? „Ich kann nur raten, noch de- von 392 auf 373 Euro.
taillierter zu planen, das ausführende Bauunter-
nehmen frühzeitig einzubinden und flexibel im Quelle | infina.at
Einsatz der Materialien zu sein“, sagt Krammer.
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