Auf dem Holzweg
90 Millionen Euro Umsatz im vergangenen Jahr, eine Exportquote von 86 Prozent und ein selektiver Vertrieb in 34 Ländern – die Zeichen des oberösterreichischen Herstellers von Möbel und Küchen aus Naturholz stehen auf Erfolgskurs. Neben den Kernmärkten Deutschland, Österreich und der Schweiz ist die Marke auch in Ländern wie Russland, Australien, China, Japan, Indien oder den USA präsent. Aktuell eröffnet man gerade einen Store in Bangalore und in Boston. Hergestellt werden die Möbel aber dort, wo das Unternehmen seit seiner Gründung verwurzelt ist – im Westen Oberösterreichs. Mit bis zu 1.000 Kundenkommissionen produziert man auftragsbezogen und nach ökologischen Richtlinien, nicht selten auch mit individuellen Maß- und Sonderanfertigungen. Zusätzlich zu den zwei Werken in Ried hat Team 7 im Jahr 2009 außerdem ein Möbelwerk für Tische und Betten in Pram (Bezirk Grießkirchen) eröffnet und seitdem rund 40 Millionen Euro in die beiden Standorte investiert. Eine Auslagerung der Werkstätten komme für Geschäftsführer Georg Emprechtinger nicht in Frage, man wolle Arbeit mit nach Hause holen und damit den Wirtschaftsstandort stärken. „Die Naturholzmöbel spiegeln die Werte unserer Heimat wider. Das Innviertel ist eine agrarische Region, die für Natur, Wälder, Hügellandschaft und Urwüchsigkeit steht, gleichzeitig herrscht hier aber eine enorme Innovationskraft.“
Digitalisierung als Chance
Das Rieder Unternehmen zählt zu den Leitbetrieben der Region, die manchmal unterschätzt werde: „Natürlich sind große Städte, die ein großes Freizeitangebot haben, ziemlich cool. Das Innviertel hat aber auch einiges zu bieten“, so Emprechtinger, der als Sohn eines Innviertler Sägewerkbesitzers mit der Liebe zu Holz aufgewachsen ist. Die Region sei auch für Arbeitnehmer aus anderen Bundesländern interessant: „Ich habe einige Mitarbeiter, die hierher gezogen sind, weil es einerseits gute Arbeitsplätze gibt und andererseits die Wohnkosten niedriger sind.“ Trotzdem sei der Fachkräftemangel auch hier zu spüren, die Digitalisierung schaffe immer mehr Bedarf an qualifizierten Mitarbeitern. „Wir bemühen uns sehr, die Ingenieure und Akademiker zu bekommen, gleichzeitig geht es sich aber nicht aus“, sagt der Geschäftsführer. Emprechtinger wünscht sich eine eigene Fachhochschule sowie einen Ausbau der Infrastruktur und der Gastronomie in der Region. „Das sind derzeit noch große Defizite.“ Jammern wolle man aber dennoch nicht, man sehe die Digitalisierung als Chance, anstatt sich davor zu fürchten. Heuer möchte man erstmals die Hälfe des gesamten Investitionsbudgets für den Bereich Softwareentwicklung aufwenden und damit die Innovationskraft weiter stärken.