Aufstockung des OÖ Gründerfonds
Der erweiterte OÖ Gründerfonds startet mit dem ersten August und soll vor allem Gründer und Übernehmer kleiner Unternehmen ansprechen. Als Gründer gelten Personen, die noch nicht länger als fünf Jahre selbstständig sind – zuvor gab es eine Grenze von drei Jahren. Zudem werden die maximalen Gründerfondsbeteiligungen, die beansprucht werden können, von 50.000 auf 75.000 Euro erhöht. Das Land OÖ stockt den Gründerfond 2015 und 2016 mit zwei Millionen Euro auf. VP-Wirtschafts-Landesrat Michael Strugl will damit einen Impuls für die Wirtschaft setzen.
In Oberösterreich gibt es aktuell jährlich rund 4.500 Gründungen und Neuübernahmen. Pro Gründung werden durchschnittlich zwei bis drei Arbeitsplätze geschaffen. Im Jahr 2014 wurden 40 Anträge bewilligt. Die Bewilligungsquote liegt bei circa 90 Prozent. Im ersten Halbjahr 2015 wurden bereits 29 Anträge gestellt. Der OÖ Gründerfonds wird von der OÖ Unternehmensbeteiligungsgesellschaft (UBG) treuhändig für das Land Oberösterreich abgewickelt.
Der OÖ Gründerfond bietet verschiedene Finanzierungsinstrumente an, wird stiller Gesellschafter und ist ab dem vierten Jahr am Gewinn beteiligt. Die Gründer haben die Möglichkeit, die Beteiligungssumme nach Ablauf des dritten Jahres ohne Zusatzkosten zurück zu zahlen. Während der ersten drei Jahre muss eine einmalige Bearbeitungsgebühr und ein jährlicher Verwaltungskostenbeitrag von 75 Euro bezahlt werden. Voraussetzung für eine Bewilligung ist, dass 30 Prozent der Investition mit Eigenmitteln aufgebracht werden können. „Die stille Beteiligung schreckt viele Gründer ab. Im Zweifelsfall ziehen die Leute lieber Haftung und Fremdfinanzierung vor“, sagt Strugl.
Friedrich Filzmoser, Geschäftsführer der OÖ Kreditgarantiegesellschaft/ Unternehmensbeteiligungsgesellschaft (KGG/UBG) sagt: „Es findet ein Umdenken von klassischer Kreditfinanzierung hin zur Beteiligungsfinanzierung statt.“ Die KGG/UBG bietet nun eine Finanzierungsberatung für Unternehmensgründer an. Die Kooperation KGG/UBG mit der Austria Wirtschaftsgesellschaft (AWS) soll vor allem bürokratische Erleichterungen für Gründer bringen.