Bedeutung von Smart Logistics für den Wirtschaftsstandort
„Firmen müssen über die Unternehmensgrenze hinweg die digitale Vernetzung vorantreiben und damit neue Geschäftsmodelle kreieren.“
Veit KohnhauserStudienautor Smart Logistics, FH Salzburg
Smart Logistics bedeutet die Optimierung der Logistikprozesse durch den umfassenden Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien und das betrifft zunehmend die gesamte Wertschöpfungskette. So lautet die aktuelle Definition bei einer Studie, die im Auftrag vom Verein Netzwerk Logistik (VNL) erstellt wurde, und den Ist-Zustand der Unternehmen in diesem Bereich erhoben hat. Es wurden über 100 Firmen von den verschiedensten Branchen befragt, Fallstudien analysiert und Experteninterviews geführt.
„Das Problembewusstsein für Smart Logistics ist bereits sehr ausgeprägt – die Durchdringung und Umsetzung ist bei weitem aber noch nicht in diesem Ausmaß gegeben“, sagt VP-Wirtschafts-Landesrat Michael Strugl über die Bedeutung von Smart Logistics für den Wirtschaftsstandort Oberösterreich und warum das Thema eines der fünf Aktionsfelder beim Programm „Innovatives OÖ 2020“ ist.
Studienautor von der FH Salzburg, Veit Kohnhauser, rät den Firmen auf Grundlage der Erhebungen: „Firmen müssen über die Unternehmensgrenze hinweg die digitale Vernetzung vorantreiben und damit neue Geschäftsmodelle kreieren.“ Die großen Punkte die es aktuell noch zu klären gebe seien die Datensicherheit und der oftmalige Mangel an Know-how und qualifizierten Mitarbeitern im Bereich Smart Logistics.
Als erfolgreiche Beispiele nennt er etwa Henkel und Spar. Bei Spar wurde ein neues Logistiklager mit selbstfahrenden Shuttles anstatt einem Förderbandsystem ausgestattet. Dies bringe den Vorteil, dass man bei der Warenein- und Warenauslagerung nun flexibler sei als zuvor. Bei Henkel habe man insofern ein neues Geschäftsmodell geschaffen, als bei geringem Waschmittelvorrat die Waschmaschine automatisch einen Naschschub aus dem Hause Henke bestellt.