„Die Pioniere der Mechatronik sitzen in Linz“
Das LCM Center for Symbiotic Mechatronics, so der Name der neuen Forschungseinrichtung, wird von der FFG im Förderprogramm Comet (Competence Centers für Excellent Technologies) als K2-Zentrum unterstützt. Dieses Programm will langfristige Forschungskooperationen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft stärken. K2-Zentren, von denen es in Österreich nur fünf gibt, zeichnen sich durch ein besonders ambitioniertes Forschungsprogramm aus und werden von internationalen Juroren evaluiert.
„Crème de la Crème“ mit an Bord
Das neue Mechatronik-Zentrum wird ab 2018 unter dem Dach des Linz Center of Mechatronics (LCM), einem Unternehmen für angewandte Mechatronikforschung direkt neben der JKU, angesiedelt sein und von dort geleitet. Viele wissenschaftliche Partner aus der ganzen Welt sind daran beteiligt. Unter anderem die JKU, die ihre Forschungsleistungen mit 27 Instituten – ein Großteil davon aus der Mechatronik, aber auch aus der Informatik sowie der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften – einbringt. Rektor Meinhard Lukas ist stolz darauf: „Die Pioniere der Mechatronik sitzen in Linz.“ Bereits 1990 startete an der JKU das weltweit erste reine Mechatronikstudium.
In das vorläufig auf vier Jahre bewilligte Projekt fließen insgesamt 48 Millionen Euro an Förderungen. Davon steuert das Land Oberösterreich acht und der Bund 16 Millionen bei. Die andere Hälfte der Fördersumme finanzieren die am Projekt beteiligten Unternehmen. Laut Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Strugl habe man die „Crème de la Crème“ mit an Bord: Industriebetriebe wie die voestalpine, Primetals, Salvagnini, Stiwa oder Trumpf beteiligen sich an dem Innovationvorhaben „Die hohe Firmenbeteiligung zeigt die wirtschaftliche Relevanz der Entwicklungen für die Industrie“, so Strugl.
Autonome Maschinen
Das Forschungszentrum leite die nächste Evolutionsstufe im Bereich der Mechatronik ein und werde dazu beitragen, hochinnovative Zukunftstechnologien als neue Produkte, Anwendungen und Dienstleistungen schnell in die Wirtschaft zu bringen. Damit sind etwa autonome Fahrzeuge, intelligente Produktionsanlagen, vorausschauende Assistenz-Systeme oder selbstlernende Maschinen gemeint. Vision ist es, eine Softwareebene für mechatronische Systeme zu entwickeln, damit sie verstärkt Daten und Informationen austauschen und mit ihrer gesamten Umgebung kommunizieren. „Alle Komponenten in und außerhalb der Mechatronik sollen miteinander virtuell, digital in der Cloud vernetzt sein“, erklärt Johann Hoffelner, wissenschaftlicher Leiter des LCM. Eine Maschine soll etwa selbst erkennen, wie sie optimal produziert und autonom Entscheidungen treffen.
Ein Beispiel für ein selbstorganisierendes Netzwerk sind vernetzte Rinder-Ohrmarken des Agrar-Start-ups Smartbow. Das System ortet die Tiere in Echtzeit, Landwirte erhalten nützliche Informationen über den Gesundheitszustand sowie das Verhalten der Kühe und können so schnell eingreifen. Mehr über Smartbow unter: n.diemacher.at/2824/rinderzucht-im-digitalen-zeitalter.
Über das Linz Center of Mechatronics (LCM)
- Das LCM ist ein Dienstleistungsunternehmen für Forschung und Entwicklung . Es bietet Lösungen im Bereich (autonomer) Systeme und Komponenten, sowie für die Weiterentwicklung von Produktionsprozessen.
- Über 110 Mitarbeiter bearbeiten Projekte vom kleinen Unternehmen bis zum internationalen Konzern und sorgen für den Transfer von Forschungsergebnissen in die Wirtschaft.
- LCM wurde 2001 gegründet und hat mehr als 200 Kunden , Unternehmens- und auch wissenschaftliche Partner aus österreichischen und internationalen Betrieben.
- 56 angemeldete Patente und 279 wissenschaftliche internationale Publikationen zeichnen das seit acht Jahren in LCM integrierte Comet K2-Zentrum ACCM aus. Dieses wird mit 2017 auslaufen – mit Start 2018 beherbergt LCM dann das neue K2-Zentrum Symbiotic Mechatronics.