„Wir haben uns diesen Platz erkämpft“
Graz setzt seinen Schwerpunkt auf System-Integration, in Villach widmet man sich den Bereichen Sensorik und Sensorsysteme sowie Leistungselektronik. Ursprünglich war nur von diesen beiden Standorten die Rede. „Gute Sachargumente“ überzeugten das Infrastrukturministerium dann aber, auch Linz mit an Bord zu holen. „Wir haben mit der JKU und international renommierten Unternehmen viel Erfahrung und optimale Voraussetzungen, hier mitzuarbeiten. Deshalb haben wir uns diesen Platz erkämpft“, sagt Landeshauptmann Thomas Stelzer. Oberösterreich könne seine Stärken im Bereich Mikroelektronik einbringen, außerdem werde an der JKU schon seit den 90er Jahren an der Hochfrequenztechnik geforscht. Und so soll es weitergehen: Künftig werden nämlich im neuen Open Innovation Center mit der Pilotfabrik „LIT Factory“ am Campus der JKU auch Flächen für die Forschungsarbeit der Silicon Austria Labs zur Verfügung stehen. Diese wird im Laufe des nächsten Jahres errichtet. Anfang 2019 ist dann die Errichtung der Labore für Silicon Austria geplant.
Insgesamt stehen für das bundesweite Programm 280 Millionen Euro bereit. Je 70 Millionen zahlen der Bund sowie die Steiermark, Oberösterreich und Kärnten gemeinsam. 140 Millionen Euro steuert die Industrie bei. Stelzer verspricht sich von Silicon Austria österreichweit 500 neue Arbeitsplätze, etwa 70 davon in Oberösterreich.
Hochfrequenztechnik als Schlüssel
Hochfrequenztechnik beschäftigt sich mit elektromagnetischen Wellen und ist Basis für viele innovative Themen wie etwa Industrie 4.0, Internet of Things oder autonomes Fahren. „Es geht um alle Formen der drahtlosen Datenübertragung“, sagt JKU-Rektor Meinhard Lukas und nennt als Beispiele den Rund- und Mobilfunk, WLAN, aber auch Sensoren und Scanner für technische und medizinische Anwendungen.