Energie AG investiert über 100 Millionen Euro in Wasserkraftwerke
Das größte der drei Projekte ist die Modernisierung und der Ausbau des Traunfallkraftwerkes. Die Kraftwerke Gschröff und Siebenbrunn weiter flußabwärts werden dafür aufgelassen. Im Prinzip bündelt man die Potentiale dreier Kraftwerke in einer großen Anlage. „Die Kraftwerke Gschröff, Siebenbrunn und Traunfall erzeugen derzeit rund 70 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr. Mit der Realisierung dieses Projektes könnte eine Steigerung der Erzeugung um bis zu 46 Millionen Kilowattstunden erreicht werden. Mit dieser Steigerung können insgesamt rund 33.000 Haushalte pro Jahr mit Strom versorgt werden“, erzählt Steinecker. Derzeit befinde man sich in der Projektphase. Ein Baubeginn 2021 sei realistisch. Das Projekt soll rund 85 Millionen Euro kosten. Eines stellt Steinecker vorsorglich klar: „Wir wollen nicht am Naturjuwel Traunfall rütteln. Wir wollen nur das Kraftwerk effizienter machen.“
Neubau in Bad Goisern
Das zweite große Wasserkraftprojekt ist der Kraftwerksneubau Weißenbach, ebenfalls an der Traun. Hier möchte man zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Einerseits soll mit dem Bau in den Ortsteilen Wildpfad und Anzenau der Gemeinde Bad Goisern der Hochwasserschutz verbessert werden, andererseits sei eine deutliche Leistungssteigerung der Stromerzeugung am betroffenen Flussabschnitt möglich. Das bestehende Kleinkraftwerk Lauffen soll im Zuge der Arbeiten stillgelegt werden. Den 0,75 Millionen Kilowattstunden des Kraftwerks Lauffen stehen 15 bis 16 Millionen Kilowattstunden des geplanten Neubaus gegenüber.
Ersatzneubau bringt dreifache Leistung
Bereits heurigen Herbst sollen die Arbeiten am Ersatzneubau des Kraftwerks Dürnau beginnen. Derzeit werden am Schöndorfer Werkskanal in Vöcklabruck vier Ausleitungskraftwerke betrieben. Gebaut wurden diese 1897. In Zukunft soll dort nur mehr ein Kraftwerk stehen. Statt 1,9 Kilowattstunden sollen so rund 5,8 Kilowattstunden Strom erzeugt werden.
OÖ Energiebericht
„Der aktuelle Energiebericht stellt Oberösterreich ein gutes Zeugnis aus: Der Endenergieverbrauch stieg zwischen 2005 und 2017 bei einem Wirtschaftswachtum von 49 Prozent lediglich um 7,9 Prozent „, berichten Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner und Landeshauptmann Thomas Stelzer. Rund 35 Prozent des Endenergiebedarfs kämen aus Biomasse, Wasserkraft und Sonnenenergie. „Die Stromerzeugung erfolgt zu fast 77 Prozent aus erneuerbaren Energien . Die gesamte Wärme kommt zu etwa 44 Prozent aus erneuerbaren Energieformen.“