Social Entrepreneurs kämpfen ums Überleben
Eigentlich wäre aktuell die große Stunde der Social Entrepreneurs: Sie sind dort aktiv, wo das öffentliches System an seine Grenzen gerät, lösen dadurch gesellschaftliche Probleme, schaffen Arbeitsplätze und entlasten dadurch auch die öffentlichen Finanzen. Doch ausgerechnet jetzt müssen sie selbst um ihre Existenz bangen. Die Organisation Ashoka und die Interessensvertretung SENA (Social Entrepreneurship Network Austria) machen deshalb auf die derzeit prekäre Situation der Branche aufmerksam. So bestehe die Gefahr, dass Social Entrepreneurs keiner „Förderzielgruppe“ zugeordnet werden und damit keinerlei Anspruch auf öffentliche Fördermittel haben oder auch, dass die Politik bei den Konjunkturmaßnahmen, die derzeit verhandelt werden, Social Entrepreneurs vernachlässigt und im schlimmsten Fall sogar gänzlich vergessen werden.
„Social Entrepreneurs erschaffen die Unternehmensform der Zukunft. Sie entwickeln nachhaltige Geschäftsmodelle, um gesellschaftliche Herausforderungen zu lösen. Ihr Antrieb ist soziale Wirkung, nicht Profit. Genau das brauchen wir in Zeiten von Corona! Es darf nicht sein, dass Social Entrepreneurs der Zugang zu öffentlichem Geld versperrt wird, weil sie für die Wirtschaft zu sozial und für den Nonprofit-Bereich zu unternehmerisch sind. Ganz im Gegenteil: Genau jetzt braucht es ein Paket, das Social Entrepreneurship zum Durchbruch bringt“, so Georg Schön, Geschäftsführer von Ashoka.
20.000 Arbeitsplätze gefährdet
Ein Großteil der rund 20.000 sozialen Arbeitsplätze sind nun gefährdet: „Wir gehen davon aus, dass mehr als die Hälfte aller Beschäftigten in Unternehmen mit gesellschaftlichem Mehrwert durch die Coronakrise gefährdet ist, in die Arbeitslosigkeit zu schlittern“, so SENA-Geschäftsführerin Constanze Stockhammer. „Social Entrepreneurs haben gerade in den letzten Jahren stark in ihr Unternehmertum mit positiver gesellschaftlicher Wirkung investiert. Sie haben volle Fahrt aufgenommen und sind jetzt durch die Coronakrise gegen die Wand gefahren. Wir dürfen sie jetzt nicht hängen lassen ¬– sie brauchen dringend politische und gesellschaftliche Unterstützung“, fordert Stockhammer.