20 Jahre Girls´ Day in Oberösterreich
Erfolgsprojekt Girl’s day
„Wir vertreten ein Land, in dem Frauen die gleichen Möglichkeiten wie Männer haben. Ein Land, in dem nicht das Geschlecht bestimmt, was erreichbar ist. Gerade im Hinblick auf die Digitalisierung der Arbeitswelt ist es ganz entscheidend, Mädchen und junge Frauen frühzeitig für die MINT-Fächer zu begeistern. Unser Bundesland Oberösterreich war eines der ersten, dass den Girls Day Mini im Kindergarten, in der Volksschule, in den NMS und der AHS eingeführt hat“, sagt Landeshauptmann-Stellvertreterin und Frauenreferentin Christine Haberlander und betont: „Der Girls´ Day hat sich in Oberösterreich bestens etabliert und ist ein echtes Erfolgsprojekt. Rund 29.000 Mädchen zeigten in den vergangenen 20 Jahren ihre große Begeisterung über diesen Aktionstag. Beinahe 5.100 engagierte oberösterreichische Betriebe öffneten ihre Türen und stellten mehr als 20.300 Plätze zur Verfügung, um den technikinteressierten Mädchen ihr Handwerk näher zu bringen.“
Unternehmen und Partner
Unter den Gästen waren langjährige Partnerinnen des Girls´ Day wie VertreterInnen der oö. Unternehmen, PädagogInnen und Kooperationspartner (die WKOÖ, die IVOÖ, das AMS OÖ, die ÖGB Frauen, die AKOÖ, die Bildungsdirektion OÖ, das Jugendreferat des Landes OÖ und die Education Group GmbH). Die Preise für die Gewinnerinnen wurden vor Ort überreicht. Unternehmen wie etwa voestalpine Stahl GmbH, KEBA AG, Rosenbauer International AG oder Wacker Neuson Linz GmbH sind langjährige Partner des Girls´ Day. Der EU-Jugendbotschafter Ali Mahlodji, Gründer von whatchado, hielt einen Empowerment-Vortrag mit dem Titel „Lebe Dein Potenzial! – Wie man im Leben den eigenen Weg geht“, und Martina Gaisch von der FH OÖ führte den Mädchen vor Augen, welche Vorteile ein Beruf in der Technik bzw. im Bereich der Naturwissenschaften haben kann.
Der steigende Mädchenanteil in einigen technischen Lehrberufen zeigt, dass die Initiativen auf allen Ebenen Wirkung zeigen. Während im Jahr 2002 in der Lehrberufsgruppe Maschinen/Fahrzeuge/Metall nur 100 Mädchen einen Lehrberuf ausübten, stieg die Anzahl im Jahr 2020 auf beachtliche 547 an. Im Bereich Chemie/Kunststoff ist die weibliche Lehrlingsanzahl in den letzten Jahren von 55 auf 172 Mädchen gestiegen.
Ziel des Girls´ Day ist es, die Aufmerksamkeit der Mädchen auf ihnen unbekannte Berufe bzw. Studienrichtungen zu lenken, gängige Vorurteile abzubauen und eine Berufswahl jenseits von Klischees zu erleichtern, Eltern, Schulen und Betriebe auf das Potenzial der Mädchen aufmerksam zu machen und Unternehmen die Möglichkeit zu geben, interessierte und motivierte Mädchen für sich zu gewinnen.
Eine Jury wählte folgende Gewinner aus, die sich über Geldpreise freuen dürfen.
Girls‘ Day Mini Challenge
1. Platz: Kindergarten Auwiesenstraße | Pädagogin: Verena Janko
Der Kindergarten Auwiesenstraße hat mit seinem „Projekttagebuch“ den 1. Platz belegt. Für den Girls‘ Day Mini haben sie eine „Projektkiste“ angelegt, in welcher jeden Tag ein neues Experiment oder eine neue Aufgabe zu den Themen Farben, Wärme und Rakete zu finden waren. Im Projekttagebuch haben sie bildlich und schriftlich festgehalten, wie die Experimente mit den Mädchen durchgeführt wurden.
2. Platz: Kindergarten Riedersbach | Pädaogin: Simone Schamberger
Das Video zum Girls‘ Day Mini im Kindergarten Riedersbach belegt den 2. Platz. Hier erhält man tolle Einblicke, wie das Experimentieren und Forschen im Kindergarten umgesetzt wurde. So staunten die Kinder zum Beispiel über eine Regenwolke im Glas, gingen der Frage auf den Grund, warum nachts alle Katzen grau sind und gingen dem Geheimnis der Farbe Schwarz auf den Grund. Ein wirklich gelungenes Video, das die Begeisterung und Neugier der Kinder wunderbar eingefangen hat.
3. Platz: Kindergarten Brucknerstraße | Pädagogin: Theresa Danner
Auch der Kindergarten Brucknerstraße hat das Experimentieren im Rahmen des Girls‘ Day Junior dokumentiert und belegt mit seiner Präsentation „Experimente der Schulanfänger-Girls im Kindergarten Brucknerstraße“ Platz 3 der Girls‘ Day Mini Challenge. In der PowerPoint-Präsentation wurden nicht nur die einzelnen Experimente dokumentiert, sondern auch, welche Aussagen und Erkenntnis dazu von den Mädchen kamen: „Die Zuckerwürfel sind geschmolzen und die Farben kommen ins Wasser“ oder „Das (Filter) hänge ich mir zu Hause auf, dann weiß ich immer, dass Schwarz aus ganz vielen Farben besteht!“.
Girls‘ Day Junior Challenge
1. Platz: VS Steyrling | Pädagogin: Edith Keiblinger
Die VS Steyrling hat im wahrsten Sinne des Wortes ihr Puppenhaus unter Strom gesetzt. Es wurde zum Beispiel ein Deckenventilator eingebaut und ein Auto mit Scheinwerfer gebaut. Das Puppenhaus befindet sich noch ein der Bauphase: Türklingel und ein flackender Kamin sind noch in Planung.
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Girls‘ Day Challenge
1. Platz: Dua El-Husseini | TNMS 3 Stelzhamerschule | 3. Klasse
Wie sieht mein Leben in 20 Jahren aus? Diese Frage hat sich Dua El-Husseini bei der Girls‘ Day Challenge gestellt und die Antworten in einem kreativen Video zusammengefasst. Hier beschreibt sie ihren Lebensweg von der Entscheidung für einen technischen Beruf, über die HTL Matur mit Schwerpunkt Elektrotechnik bis hin zur Übernahme des väterlichen KFZ-Betriebs und der Teilnahme am Girls‘ Day 2041, bei dem sie selber als Mutmacherin Vorbild für Mädchen ist, ihren eigenen Weg zu gehen.
2. Platz: Nina Wölfl | MS1 Marchtrenk | 3. Klasse
Nina Wölfl sieht sich in 20 Jahren als Mechatronikerin. In einer Präsentation hat zusammengestellt, warum sie sich für diesen Beruf entschieden hat, wie sie darin ihre persönlichen Stärken einbringen kann und welchen Ausbildungs- und Berufsweg sie eingeschlagen hat, um ihre beruflichen Ziele zu erreichen.
3. Platz: Marlene Fleischanderl | Musikmittelschule Freistadt | 3. Klasse
Marlene hat ihre Erkenntnisse aus allen 6 Modulen des Girls‘ Day eingereicht. Sie hat sich dabei beispielsweise mit Klischees auseinandergesetzt und hat aufgezeigt, dass sie unabhängig von Rollenbildern ihren eigenen Weg gehen möchte. Marlene hat sich zudem noch zu den Berufen Elektrikerin und Mechatronikerin recherchiert und hat bei einer Entdeckungstour in ihrem Heimatort fand sie besonders den Beruf der Labortechnikerin spannend.