ASCII-Forschung soll OÖ-Lieferketten krisenfester machen
„Durch die Forschungsergebnisse des ASCII sollen drohende Engpässe möglichst frühzeitig erkannt und die Sicherheit und Verlässlichkeit von Lieferketten erhöht werden“, sagt Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner. Wie wichtig das ist, zeigen derzeit die aktuellen Angriffe auf Frachtschiffe im Roten Meer mit den damit verbundenen Umleitungen von Schiffen auf Alternativrouten, die zu höheren Kosten und längeren Fahrzeiten führen. „Besonders für Oberösterreich als Wirtschafts- und Industriebundesland ist Logistik von zentraler Bedeutung, deswegen haben wir uns ganz bewusst als Bundesland an dem Institut beteiligt.“
„Lieferketten-Gesetz überarbeiten“
Im ersten Forschungsjahr hat sich das ASCII mit zentralen Themen wie dem Medikamentenmangel, der Transformation der Mobilität, der Halbleiter-Thematik und dem Lieferketten-Gesetz befasst. Letzteres müsse laut Achleitner überarbeitet werden. „Gerade zur geplanten EU-Richtlinie zur Lieferketten-Sorgfaltspflicht hat das ASCII wichtige Vorschläge gemacht, um dieses Instrument möglichst kosteneffizient und auch umsetzbar für die Unternehmen zu gestalten“, sagt er. Die derzeitigen Vorgaben seien schwer umsetzbar. „Die meisten Firmen verfügen über mehrere dutzend, wenn nicht über hunderte oder sogar tausende Zulieferer. Diese alle zu überprüfen wäre nicht stemmbar“.
Die Grundfrage des ASCII lautet: Wie lassen sich widerstandsfähigere Lieferketten gestalten? Die Antwort will man durch die Schaffung datengestützter Analyseinstrumente gefunden werden, die Daten sollen zur Bewertung und Ableitung von Handlungsempfehlungen verwendet werden, erklärt Franz Staberhofer, aktueller Präsident des ASCII. Insgesamt wird das Institut mit zehn Millionen Euro über fünf Jahre vom Wirtschaftsministerium und dem Land OÖ finanziert.