2,6 Millionen Euro für Leitprojekt zur Digitalisierung in der Maschinenbau-Branche
Für den Standort Oberösterreich ist Digitalisierung das universelle Werkzeug für die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen. „Wir haben deshalb im Herbst 2021 eine Förderausschreibung für Digitale Transformation gestartet, um genau das zu erreichen: Know-how ausbauen, Wertschöpfung und Wettbewerbsfähigkeit stärken, Wissenstransfer von der Forschung in die Wirtschaft sowie breite Anwendbarkeit auf ganze Branchen“, betont Wirtschafts- und Forschungslandesrat Markus Achleitner.
Ausgewählt von der FFG
Eine international besetzte Jury der Forschungsförderungsgesellschaft FFG hat das Leitprojekt TraceMe zur Förderung empfohlen, weil es eben diese Anforderungen erfüllt. TraceMe ist ein Leuchtturmprojekt für den gesamten Maschinen- und Anlagenbau. Einzigartig ist auch die Projektgruppe, in der acht Unternehmen – vom Leitbetrieb bis zum KMU – und sechs Forschungseinrichtungen unterschiedlicher Disziplinen zusammenarbeiten. „Diesen breiten, übergreifenden Ansatz braucht es auch. Denn im Projekt geht es um nichts weniger als ein technologisches Rahmenwerk für die Branche, um mit Hilfe digitaler Lösungen die Wettbewerbsfähigkeit für die Zukunft zu sichern“, so Landesrat Achleitner.
Das auf drei Jahre angelegte Projekt umfasst eine Gesamtinvestition von 2,6 Millionen Euro und wird vom Wirtschaftsresort des Landes OÖ mit 1,2 Millionen Euro gefördert. Münden sollen die Erfahrungen aus dem Projekt schließlich in konkreten Unterstützungsangeboten für die Maschinen- und Anlagenbauerunternehmen. Vor allem den Mechatronik-Cluster der oberösterreichischen Standortagentur Business Upper Austria kommt hier eine entscheidende Rolle zu, wenn es darum geht, die Ergebnisse des Projekts der gesamten Branche zugänglich zu machen.
Beteiligung der TAT
Die TAT-Technom-Antriebstechnik GmbH ist eines der acht Partnerunternehmen und zählt mit seinen aktuell 35 Mitarbeitenden zu den KMUs des Projekt. Geschäftsführer Matthias Mayer freut sich, bei der Weiterentwicklung von Digitalisierungsmöglichkeiten vorne dabei zu sein und sich somit einen technologischen Vorsprung zu sichern. Erst kürzlich fusionierte die TAT die Produktbereiche Systemtechnik und Robotik und setzt somit verstärkt auf die Automatisierung von manuellen Abläufen. Mayer sieht den verstärkten Einsatz der Digitalisierung vor allem als Möglichkeit, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Denn: „So kann die Effizienz, Flexibilität aber auch Stabilität von Prozessen gesichert werden.“
Schulterschluss der Forschungsinstitutionen
Das Projekt TraceMe begegnet den Herausforderungen in der Entwicklung von Konzepten mit hoher Interdisziplinarität. Bernd Winkler vom Linz Center of Mechatronics weiß, dass es einen durchgängigen roten Faden aller Kerndaten entlang des gesamten Produktlebenszyklus braucht, um eine verlässliche Datenbasis zu schaffen. „Zudem ermöglicht eine durchgängige Datenbasis möglicherweise völlig neue Geschäftsmodelle zum Beispiel in Vertrieb, Requirements Management oder Maintenance und Customer Service“, erläutert Winkler. Um die Unternehmen dabei bestmöglich zu begleiten, haben sich die führenden oberösterreichischen Forschungsinstitutionen in diesem Projekt zusammengeschlossen und bündeln ihre Kompetenzen. Dies stellt sowohl für die Forschung als auch die beteiligten Unternehmen eine Win-win-Situation dar.
Das Projekt TraceMe ist in seiner Zusammensetzung einzigartig und richtungsweisend.
Markus Achleitner, Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat Oberösterreich
Durch den verstärkten Einsatz der Digitalisierung kann die Effizienz, Flexibilität und Stabilität von Prozessen gesichert werden.
Matthias Mayer, Geschäftsführer, TAT-Technom-Antriebstechnik