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„Hätte nicht gedacht,

dass ich einmal so für

eine Idee brenne“ GRÜNDER

geist

Ein Schnelltest, der Millionen Frauen weltweit einen langen Leidensweg
ersparen könnte; ein Startup, das digitale Schlösser für Makler entwickelt;
und biologisch abbaubare Premiumslipper für Hotels: einige der
spannendsten Jungunternehmen im Überblick.

von links: Clara Ganhör, Marlene Rezk-Füreder, Angelika Lackner, Eva Dovjak

Für Betroffene wäre die Entdeckung eine gewal-
tige Erleichterung. Ganhör: „Durch die schwie-
rige Diagnose vergehen oft viele Jahre, bis die
Krankheit erkannt wird. Eine OP für jede Frau
mit Menstruationsschmerzen ist nicht umsetz-
bar.“ Das Testkit soll, sobald zugelassen, etwa 80
Euro kosten und in Drogerien erhältlich sein.

Hätte man Ganhör noch vor fünf Jahren vor-
geschlagen, ein Startup zu gründen, wäre ihre
Begeisterung nicht besonders hoch ausgefallen.
„Ich hätte gesagt: Nie im Leben werde ich eine
Idee finden, für die ich so brenne, dass ich mein
ganzes Herzblut hineinstecken kann“, erinnert
sie sich. Das hat sich längst geändert: Die Ge-
Das Feedback ist spräche mit Betroffenen über möglicherweise
unglaublich motivierend vermeidbare lange Leidenswege bis zur Diagno-
se seien unglaublich motivierend.
für uns.
Vor Kurzem wurden die vier Gründerinnen
Clara Ganhör #Diamens in das Incubate-Programm von tech2b aufge-
Gründerin, nommen. „Es hilft uns extrem, auch das Men-
Diamens toringprogramm ist von großem Nutzen“, sagt
Jede zehnte Frau weltweit leidet unter Endome- Ganhör. Für die weitere Finanzierung sucht
triose – die Krankheit kann starke Regel- und Diamens derzeit nach Investoren.
Unterleibsschmerzen verursachen und die Er-
füllung des Kinderwunsches unmöglich machen.
Eine Diagnose ist nur durch einen operativen #Coraldo
Eingriff via Bauchspiegelung möglich. Zumin-
dest bis jetzt: Vier Wissenschaftlerinnen des Lin-
zer Startups Diamens forschen derzeit an einem In großen Hotels müssen jede Woche säckeweise
Endometriose-Schnelltest für zuhause. Slipper abtransportiert werden. Für die Umwelt
ist das nicht gerade ideal: 200 Jahre dauert es,
„Die Idee ist bei der Doktorarbeit von Marlene bis sich ein gewöhnlicher Kunststoffslipper zer-
Rezk-Füreder aufgekommen – wir haben darü- setzt. Das österreichische Startup Coraldo bietet
ber gesprochen, wie cool es wäre, Endometriose eine biologisch abbaubare Variante an, bei der
über Menstruationsblut nachweisen zu können“, das innerhalb von 90 Tagen erledigt ist. „Ein
erinnert sich Gründerin Clara Ganhör. Die Wis- Hotelier hat mir in einem Verkaufsgespräch
senschaftlerinnen werteten daraufhin zahlrei- angekündigt, dass ich wiederkommen kann,
che Studien aus und analysierten die Werte von wenn ich eine abbaubare Slippervariante für
1.200 Patientinnen, um relevante Biomarker zu ihn habe, die man problemlos entsorgen kann“,
identifizieren. Jetzt gilt es, diese in einem mehr- sagt Gründer Martin Girtler. Der Gründer,
stufigen Verfahren zu validieren. „Die ersten Stu- der unter anderem als Hotellerie- und Gastro-
dienergebnisse sind vielversprechend. Da wir nomieberater tätig ist, sieht eine Marktlücke –
ein Medizinprodukt sind, gibt es natürlich viele und entwickelt die Idee gemeinsam mit Michael
Auflagen für die Zulassung.“ Das Gründerinnen- Giesswein, aus der Famile des Schuhherstellers
Text David Bauer
team, das im vergangenen Jahr von zwei auf vier Giesswein, weiter. „Es war eine große Heraus-
Foto Diamens,
Coraldo: Romana aufgestockt wurde, hofft, den Test in drei bis fünf forderung, eine völlig abbaubare und gleichzei-
Gruber; Flamengo:
Niklas Schnaubelt Jahren auf den Markt bringen zu können. tig leistbare Variante auszutüfteln“, erinnert sich
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