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geeigneten Bewerber:innen im persönlichen Ge-
spräch selbst auszusuchen.“ Es könne ihm zufolge
schließlich nicht sein, dass ein Notendurchschnitt
darüber entscheidet, ob jemand Medizin studieren
kann oder nicht. Wie sein direkter Vergleich mit
Fahrschulen belegt, lernen dort auch Jugendliche
mit schlechteren Schulnoten das Autofahren und
die Verkehrsregeln. „Da ist die Frage: Was bringt
sie dazu, das alles zu lernen, wo sie doch sonst so
gut wie nichts lernen wollen? Und die Antwort ist Wie das Leben geht,
ganz banal: In der Fahrschule ist die Person, die den
Schüler:innen beim Lernen hilft, nicht gleichzeitig kann man nur im wirklichen
die Person, die sie prüft.“ Was er damit meint?
„Lehrkräfte begleiten Schüler:innen dabei, zu ler- Leben lernen.
nen, wie etwa Fotosynthese funktioniert. Aber das
Zertifikat, das das Wissen über die Funktionsweise Gerald Hüther
der Fotosynthese bestätigt, das ist woanders abzu- Neurobiologe und Vorstand,
legen“, erläutert Hüther seine Idealvorstellung. Akademie für Potentialentfaltung
Für ihn ist diese Trennung ein echter Gamechan-
ger. „Ist dies nicht der Fall, entsteht eine Haltung
und die heißt: null Bock auf Schule. Was wir un- sich in andere Menschen hineinzuversetzen. „All
seren Kindern aber eigentlich wünschen sollten, das lässt sich aber nicht unterrichten, man kann
ist, dass sie positive Erfahrungen bei ihren Versu- dafür keine Schulstunde einführen. Sondern die
chen machen, sich in der Welt zurechtzufinden“, Kinder und Jugendlichen müssen Gelegenheit
erklärt Hüther. Dabei gehe es weniger darum, haben, die Erfahrung zu machen.“ Für ihn steht
Wissen abzurufen, sondern um Kompetenzer- daher fest: Die besten Lehrmeister, um herauszu-
werb – etwa die Fähigkeit, eine Handlung zu pla- finden, wie etwas geht, sind die Fehler, die bei
nen und die Folgen einer Handlung abzuschät- diesen spielerischen Erkundungen immer wieder
zen, Impulse zu kontrollieren, Frust auszuhalten, gemacht werden dürfen._
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