Page 33 - Herbstausgabe_2022_03
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and Chemical Technology absolvierte. Brummayer   Der Airmate gleicht mit seinem Mechanismus eher     Text   Valentin Lischka
            feilt an der technischen Umsetzung und Mechanik.   einem integrierten Airbag als einer Schwimmweste.     Foto  Gettyimages
            „Die Idee ist mir während eines Projekts für mein   Die Teilkomponenten funktionieren bereits alle, jetzt           Airmate
                                                                                                        andreasbalon.com
            Innovations- und Produktmanagement-Studium ge-  muss noch der gesamtheitliche Proof of Concept ab-       Tonestro
            kommen. Als ich gesehen habe, dass es keine zufrie-  geschlossen werden. Danach muss die Produktion
            denstellenden technischen Lösungen dazu gibt, habe   von 3D-Druck in Spritzguss umgelagert werden. „In
            ich mich selbst drangesetzt“, sagt er. Der erste Kon-  den nächsten Monaten planen wir eine Kickstarter-
            struktionsversuch eines Prototyps scheiterte aber.   Kampagne, bei der Kundinnen und Kunden vorbe-
            „Ich wollte als Auslöser für die Schwimmkörper eine   stellen können. Starten soll der Release des Produkts
            mechanische Feder verwenden, das hat nicht funk-  kurz vor der Badesaison 2024“, erzählt Leibetseder.
            tioniert“, erinnert er sich.                Zusätzlich ist man derzeit auf Investorensuche.

            In der Gründungsphase habe besonders der Inku-  Die zukünftige Produktion des Airmates soll hoch-
            bator tech2b geholfen. „Wir sind in das damalige   skalierbar sein. „Unser langfristiges Ziel ist es, und
            Pre-Scale-up-Programm gekommen und hatten   das meine ich ganz ernst, dass wir unser Produkt
            einen Mentor, der uns durch die einzelnen Grün-  weltweit günstig anbieten können, damit global viel
            dungsschritte begleitet hat“, sagt Brummayer. Der   weniger Kinder ertrinken“, sagt Brummayer. Der
            vielleicht wichtigste Rat: Zuerst den Fokus auf das   positive Nutzen der Erfindung sei für die beiden ein
            Patent legen. „Ansonsten hätten wir das Risiko ge-  besonderer zusätzlicher Antrieb. „Wir arbeiten beide
            habt, dass Geschäftspartner:innen das Potential   nebenbei bei der Freiwilligen Feuerwehr, auch dar-
            der Erfindung sehen und uns kopieren“, sagt der    um hat sich der Antrieb, zu helfen, bei uns tief ein-
            Gründer.                                    geprägt“, erklärt der Gründer.





            Sendance


            Sendance ist ein Spin-off des LIT Soft Materials Lab   Noch heuer starten Pilotstudien mit Sensoren in
            an der JKU Linz. „Einige Wissenschaftlerinnen und   Schuheinlagen oder Einlagensohlen, im Laufe des
            Wissenschaftler, die Technologie zur Integration von   kommenden Jahres wird es zu weiteren Produktein-
            Sensoren durch Strukturanpassung und Durchläs-  führungen kommen. „Unser Ziel ist es, gemeinsam
            sigkeit vorangetrieben haben, konnten aufgrund aus-  mit großen Herstellern in der Orthopädietechnik
            laufender Verträge nicht länger am Institut bleiben.   Hilfsmittel auf den Markt zu bringen, die großflä-
            Damit die Ergebnisse nicht verloren gehen, entstand   chig zum Einsatz kommen“, sagt Koeppe.
            die Idee, die Forschungsideen mit einem Startup
            zu verwerten“, sagt Robert Koeppe, Geschäftsführer   Derzeit wird gerade die erste Finanzierungsrunde zu-
            von Sendance. Er gründete bereits 2009 ein Unter-  sammengestellt, man ist auf der Suche nach privaten
            nehmen, das 2014 von einem Industriekonzern   Investor:innen. Die langfristige Vision des Startups
            übernommen wurde – und wurde auch aufgrund   geht über die reine Einbettung von Sensoren hin-
            seiner Erfahrung für seine Position ausgewählt. „Wie   aus. „Wir wollen Möglichkeiten schaffen, Elektronik
            das so ist mit dem Firmengründen: Man wird ge-  in individuell gefertigte Produkte einzufügen – als
            fragt, ob man etwas übers Gründen erzählen kann,   Alternative zur Massenproduktion von Standardpro-
            und wenn man nicht aufpasst, ist man im Handum-  dukten“, erklärt Koeppe.
            drehen Geschäftsführer“, sagt Koeppe und lacht.

            Der USP von Sendance liegt in der Integration von
            Sensoren in Bereiche, wo dies bisher nicht sinnvoll
            möglich war. „Wir haben eine  Technologie ent-
            wickelt, mit der man Sensoren und andere elekt-
            ronische Elemente flexibel in individuell geformte
            Objekte einbauen kann“, erklärt der Gründer. Der
            Anwendungsbereich: die Orthopädie, wo Prothesen
            und andere stützende Objekte einzeln angefertigt
            werden. Mittels der eingebauten Sensoren kann der
            Gesundheitszustand der Patient:innen besser über-
            wacht werden – etwaige Druckstellen lassen sich
            erkennen, bevor Probleme wie chronische Wunden
            entstehen. So sinkt auch der Aufwand für Orthopä-     Mit unserer Technologie
            dietechniker:innen. Seit einem Jahr wird das Kon-
            zept entwickelt, nun soll es in Zusammenarbeit mit      kann man Sensoren  in individuell
            Kunden getestet werden. „Wir hatten ein extrem
            gutes Feedback von potentiellen Kunden auf der      geformte Objekte einbauen.
            Orthopädietechnik-Messe in Leipzig, wo wir unsere
            Technologie zum ersten Mal einer breiteren Öffent-  Robert Koeppe
            lichkeit vorgestellt haben“, sagt Koeppe.     Geschäftsführer, Sendance


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