Page 183 - Herbstausgabe_2022_03
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Handschlagqualität,
               Ehrlichkeit und

               Ehrgeiz – das macht
               die Menschen

               im Mühlviertel aus.

            Maximilian Priglinger
            Geschäftsführer,
            Biohort und Ascendor


            gute Unternehmen aus den anderen Bundes-
            ländern dabei. Ich glaube, dass bei uns sicher die
            Kennzahlen, die Eigenkapitalquote und auch das
            organische Wachstum über die letzten Jahre die
            Jury beeindruckt haben. Was in dem Zusammen-
            hang sicher auch eine Rolle spielt: Nachhaltigkeit
            heißt bei uns, dass das Familienunternehmen wei-
            terhin ein Familienunternehmen bleibt. Wir ha-
            ben uns daher bewusst für die Privatstiftung ent-
            schieden.

            Nicht viele können von sich behaupten,
            dass 2021 ein erfolgreiches Jahr für        lienbetrieb vergleicht. Startups sind meiner Mei-
            sie war – für Biohort war es das            nung nach darauf ausgerichtet, in kurzer Zeit so
            erfolgreichste der Unternehmens-            teuer wie möglich wieder verkauft zu werden. Bei
            geschichte: Der Gesamtumsatz ist            uns werden alle Entscheidungen mit einer lang-
            im vergangenen Jahr um 40 Prozent           fristigen Perspektive getroffen. Also wirklich über
            gestiegen.                                  Generationen hinweg, sodass wir auch einen kurz-
            Maximilian Priglinger: Vor zwei Jahren hatten wir   fristigen Profit auslassen und sagen: Kurzfristig
            100 Millionen Euro Umsatz, letztes Jahr 140 Mil-  wäre es schon richtig, aber langfristig eben nicht.
            lionen Euro und dieses Jahr peilen wir eine Be-  Wenn ein CEO in einen Konzern gewählt wird,
            triebsleistung von beinahe 200 Millionen Euro   schaut der natürlich, dass er wieder bestellt wird.
            Umsatz an. Das heißt, wir haben uns in zwei Jah-  Ich arbeite für die Familie und für die nächsten
            ren fast verdoppelt. Das hat die Organisation ext-  Generationen. Das ist schon etwas, das bei Ent-
            rem gefordert und fordert sie nach wie vor. Ich bin   scheidungen einen großen Unterschied macht.
            froh, dass wir materialseitig eigentlich keine un-  Bin ich auf einen kurzfristigen Profit oder auf eine
            lösbaren Probleme hatten. Das lässt sich vielleicht   langfristige, stabile Weiterentwicklung aus?
            darauf zurückführen, dass wir schon länger gute
            Beziehungen  zu  unseren  Lieferant:innen  haben.   Der Blick in die Zukunft scheint
            Die haben uns auch in dieser Zeit die Treue ge-  so ungewiss wie lange nicht.
            halten. Wie es jetzt die nächsten Jahre weitergeht –     Herausforderungen wie die hohe Inflation,
            da sind wir vorsichtig mit Inflation, Rezession und   eine immer noch andauernde Pandemie
            einbrechendem Konsum.                       und der Krieg in der Ukraine bringen viele
                                                        Unsicherheiten mit sich. Wie optimistisch
            Was ist die Herausforderung daran,          blicken Sie in die Zukunft?
            einen Familienbetrieb, der Tradition hat,   Maximilian Priglinger:  Wenn wir nichts machen
            zu führen?                                  würden, dann wäre ich nervös, aber wir haben sehr
            Maximilian Priglinger: Traditionell wird eigentlich   viele Ideen, was das Produktportfolio anbelangt.
            immer gern mit dem Begriff „alt“ in einen Topf   Wir haben auch noch sehr viel Potential in gewis-
            geworfen – wenn man zum Beispiel ein Startup   sen Ländern. Ich bin optimistisch, dass der Kurs
            mit drei jungen Gründer:innen und einen Fami-  weiter bergauf geht. Wir ziehen alle Register._


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