Page 182 - Herbstausgabe_2022_03
P. 182
In Neufelden daheim, am
Weltmarkt an der Spitze
Von Ankara und Bagdad in ganz jungen Jahren ist der heutige Biohort-Geschäftsführer
Maximilian Priglinger über Linz in Neufelden gelandet. Seinen Status im elterlichen
Unternehmen wollte er sich ohne Vorschusslorbeeren mit Ehrgeiz und Fleiß erarbeiten,
was ihm auch gelungen zu sein scheint. Das Biohort-Rekordergebnis im Jahr 2021 spornt
ihn an, weiterhin alle Register zu ziehen.
Nicht selten wird in der eigenen Heimat Welche Vor- und Nachteile hat der
gar nicht so sehr geschätzt, was man Standort Neufelden? Wäre es woanders
macht. Wie ist das bei Ihnen? Ist vielleicht einfacher gewesen?
man hier in Neufelden stolz auf den Maximilian Priglinger: Eine ebene Fläche zu finden
europäischen Marktführer für hochwertige wäre vielleicht in Linz einfacher, aber was die Mit-
Aufbewahrungslösungen aus Metall für den arbeiter:innen angeht, wäre es dort sicher schwie-
Garten? riger für uns. Wir wollen die Arbeit zu den Mitar-
Maximilian Priglinger: Ich glaube schon, dass die beiter:innen bringen und ihnen das lange Pendeln
meisten Leute – soweit ich es zumindest mitbe- in den Zentralraum ersparen. Daher ist es nicht
komme – sehr stolz sind, dass Biohort in Neu- schlecht, dass wir hier auf drei große Standorte
felden seine Wurzeln hat. Genauso wie die Neu- aufgeteilt sind. Weil das Einzugsgebiet für Biohort
feldner:innen stolz sind, dass Spitzenkoch Philip damit insgesamt größer wird.
Rachinger da ist, oder auch die Rohrbacher:innen
stolz sind, dass die Feuerwehrweltmeister aus ih- Während in fast allen Branchen ein
rem Bezirk kommen. Aber natürlich wird der Er- Arbeitskräftemangel herrscht, hat Ihr
folg des Unternehmens sehr genau beobachtet, die Unternehmen Biohort von Juni 2021
Leute interessieren sich für das Unternehmen und bis jetzt circa 200 Mitarbeiter:innen
dafür, wie die Entwicklung vorangeht. dazugewonnen. Bitte, wie gelingt das?
Maximilian Priglinger: Wir tun nach innen wie au-
Auch für Ihre Firma Ascendor haben ßen sehr viel für eine gute Arbeitgebermarke. Und
Sie als Standort das Mühlviertel ja, wir können behaupten, ein guter Arbeitgeber
gewählt und entwickeln hier seit 2006 zu sein. Wichtig ist, dass genau das die Mitarbei-
innovative Liftsysteme. Inwiefern ist das ter:innen ehrlich nach außen tragen können. Da-
Mühlviertel ein guter Boden für innovative für machen wir sehr viel. Wir wissen, dass Human
Unternehmen? Resources unser wertvollstes Kapital sind. Das
Maximilian Priglinger: Was die Mitarbeiter:innen Zweite ist, dass wir die Mitarbeiter:innen zu Be-
betrifft, ist es super, weil die Mühlviertler:innen teiligten machen. Wir wollen, dass sich die Mit-
ehrgeizig sind, ehrlich und auch eine sehr ausge- arbeiter:innen selbst der Rekrutierung annehmen
prägte Handschlagqualität haben. Das ist auf je- und haben das „Mitarbeiter:innen-werben-Mitar-
den Fall positiv. Was den Bezirk etwas unattraktiv beiter:innen-Modell“ eingeführt, und das wirkt
macht, ist die Topografie. Vergebens sucht man sehr gut.
eine aufgeschlossene und ebene Fläche, wie man
sie aus Linz oder von anderswo kennt. Für uns Ihr seid von einer unabhängigen Fachjury
war es schwierig, eine Baufläche zu finden, als wir zum besten Familienunternehmen
den dritten Standort eröffnet haben. Wir wollten Österreichs gekürt worden. Wie wird
nicht acht kleine Standorte haben, sondern kom- man zum besten Familienunternehmen
primieren. Man nimmt dadurch weniger Fläche in Österreichs?
Anspruch und kann die Prozesse effizienter gestal- Maximilian Priglinger: Genau wissen wir es auch
Text Susanna Winkelhofer
Lukas Mayrhofer ten. Deshalb sind wir auch froh, dass wir alle drei nicht, aber wir wissen, welche Unternehmen sich
Foto Mario Riener Standorte relativ nahe beisammen haben. noch beworben haben, und da waren schon sehr
182