Page 73 - DIE MACHER_Sommer 2022_Druck_converted
P. 73

Greiner ein großes Anliegen. Mit der Krabbelstube   genstraße in Linz wird ab Frühjahr 2023 170 Kinder
            bieten wir Müttern und Vätern beim Wiedereinstieg   (im Alter zwischen ein und sechs Jahren) beherber-
            nach der Babypause Unterstützung und Entlastung   gen. Am alten Standort in der Lunzerstraße waren
            an. Das Angebot soll helfen, individuellen, familiä-  es noch 90 Kinder. 24 Mitarbeiter:innen sind für
            ren und gesellschaftlichen Bedürfnissen gerecht zu   diese Einrichtung dann vorgesehen. Der Außenbe-
            werden.“                                    reich mit rund 4.000 Quadratmetern Grünfläche ist
                                                        ebenfalls sehr großzügig angelegt. „Die Vereinbarkeit
            Familienfreundlichkeit                      von Beruf und Familie hat in den letzten Jahren zu-
            etablieren                                  nehmend an Bedeutung gewonnen. Mit der Aufsto-
                                                        ckung der Betreuungsplätze können wir unsere Mit-
            Gerade angesichts des demografischen Wandels und   arbeiter:innen noch besser unterstützen und ihnen
            des dadurch steigenden Fachkräftebedarfs ist es für   mehr Familienzeit ermöglichen“, heißt es vonseiten
            Unternehmen wichtiger denn je, Familienfreund-  des Konzerns.
            lichkeit als ihre Marke zu etablieren. Denn wer die
            Vereinbarkeit von Familie und Beruf erleichtert, wird   Für die Puckingerin Pachner hat sich die firmen-
            somit attraktiver für qualifizierte Fachkräfte und hat   integrierte Krabbelstube bereits doppelt ausgezahlt.
            auch betriebswirtschaftliche Vorteile. Studien zeigen,   Denn schon Sohn Leon (5) war lange Zeit nur we-
            dass in familienorientierten Firmen die Motivation   nige Meter von Mamas Büro entfernt beaufsichtigt
            steigt, die Mitarbeiter:innenbindung besser funktio-  worden. Inzwischen besucht er einen Kindergarten
            niert und auch die Krankenstände sinken. Es muss   im Heimatort der Familie. Für die zweifache Mut-
            aber  nicht immer  die  betriebseigene  Krabbelstube   ter, die derzeit bei Greiner in Teilzeit angestellt ist,
            sein. Arbeitszeiten können zum Beispiel flexibler   lässt sich das zeitlich sehr gut vereinbaren. Nach dem
            gestaltet werden, sodass Arbeitnehmer:innen ihre   Mittagessen holt sie ihre Tochter ab und gemein-
            Stunden frei einteilen können und wichtige Bespre-  sam geht es dann zum großen Bruder. Auch in
            chungen nicht am Nachmittag nach 15 Uhr ange-
            setzt werden. Die Möglichkeit zu Homeoffice kann
            vielfach für Familien hilfreich sein, da Arbeitswege
            minimiert werden und die knappe Zeit besser ge-
            nützt werden kann.

            Die Investmentplattform Bitpanda mit Sitz in Wien
            ließ zuletzt mit einem ganz besonderen Zuckerl für
            seine Mitarbeiter:innen aufhorchen. Dort bekom-
            men die rund 1.000 Angestellten so viel Urlaub, wie
            sie möchten. „Mit unserem neuen Ansatz stellen wir
            sicher,  dass  alle  die  Möglichkeit  bekommen,  sich
            nach arbeitsreichen Zeiten eine Auszeit zu nehmen“,
            heißt es aus dem Unternehmen. Um bei dem The-
            ma Kinder zu bleiben: Für Jungeltern hat sich das
            Unternehmen auch was überlegt. Sowohl Müttern
            als auch Vätern stehen 20 Wochen bezahlte Eltern-
            zeit zur Verfügung.

            Im Fall von Pachner hat die Familienfreundlichkeit
            ihres Arbeitgebers sogar dazu geführt, dass sie nach
            nur einem Jahr Karenz wieder auf ihrem Bürosessel
            Platz nehmen konnte. „In öffentlichen Krabbelstu-
            ben kann man die Kinder erst mit 18 Monaten hin-
            bringen. Bei uns in der Firma ist das schon mit zwölf
            Monaten möglich. Das ist schon ein riesiger Vorteil.
            Darum beneiden mich viele aus meinem Bekann-
            tenkreis“, so Pachner. Auch während eines  Work-
            shops durfte Ella schon einmal dabei sein.

            Neue Kinderwelt bei der voest

            Bei der voestalpine wird Familie ebenfalls groß ge-
            schrieben. Dort wird nämlich die vivo Kinderwelt
            nicht nur umgesiedelt, sondern für zehn Millionen
            Euro runderneuert. Der Neubau in der Schnopfha-


                                                                                            73
   68   69   70   71   72   73   74   75   76   77   78