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Spital der Zukunft baut auf
heilende Architektur
Beim Bau des Spitals der Zukunft spielt auch die Architektur eine wesentliche Rolle.
Genauer gesagt soll die sogenannte „Healing Architecture“ die Genesung der
Patient:innen beschleunigen. Der renommierte Wiener Architekt Andreas Frauscher
erklärt, was es damit auf sich hat und wie das Krankenhaus 4.0 richtig aussehen muss.
Helle Parkettböden, hohe Räume mit bunten erst vor wenigen Jahren eröffneten Klinik Flo-
Wänden und riesige Panoramafenster, die einen ridsdorf war das Wiener Architekturbüro nicht
herrlichen Ausblick ins Grüne bieten – zum Erho- ganz unbeteiligt. „Es dreht sich im Wesentlichen
len garantieren zahlreiche Ferienresorts ideale Be- alles um die Patient:innen. Natürlich werden wir
dingungen. Um gesund zu werden, sind all diese ihnen bei einer schlechten Nachricht architekto-
Dinge aber oft eher eine Nebensache. Denn unse- nisch nicht helfen können. Aber unser Anspruch
re Spitäler gleichen derzeit oft noch unscheinba- muss sein, den Patient:innen den Aufenthalt im
ren Scheibenhochhäusern. Innen drinnen werden Spital möglichst angenehm zu gestalten“, stellt
Patient:innen und Besucher:innen entlang Mar- Frauscher klar. Sein Erfolgsrezept lautet: Healing
kierungen durch labyrinthartige Gänge zum Ziel Architecture. Laut Frauscher sind viele Patient:in-
geführt. Oft weiß man gar nicht mehr, ob man nen und Besucher:innen völlig orientierungslos,
überhaupt noch über der Erde oder doch schon im wenn sie ins Spital kommen. „Patient:innen ste-
Kellergeschoss ist. Und die Außenbereiche locken hen unter Schock, werden oft hin und her ge-
im Bestfall Raucher:innen und müdes Pflegeperso- schubst – von der Ambulanz zum Röntgen wei-
nal ins Freie. ter ins Zimmer und dann vielleicht schon in den
OP. Sie sind darauf nicht vorbereitet. Um ihnen
Doch wie kann man das ändern, wie könnten Halt und Orientierung zu bieten, kann Archi-
Spitäler in den nächsten 20, 30 Jahren aussehen? tektur sehr viel beitragen. Da genügt oft sogar
Wir haben mit dem Wiener Architekten Andreas schon der Ausblick auf eine Kirchturmspitze. Die
Frauscher darüber gesprochen. Der 54-Jährige Patient:innen können sich daran orientieren und
hat sich zusammen mit seinem Team von Archi- fühlen sich besser“, so der Architekt.
Text Michael Prieschl tects Collective dem Thema Gesundheitsbauten
Foto Hertha Hurnaus, verschrieben. Aktuell haben die Wiener drei Spi- Während man bei uns oft noch in Mehrbettzim-
Lisi Specht,
Patricia Bagienski talsprojekte in Österreich und Deutschland am mern „eincheckt“ und auch mal lästige Geräusche
Illu Gettyimages Laufen. Auch an der Planung der hochmodernen, der Nachbar:innen in der Nacht ertragen muss,
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