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„Jeder 17. Euro der
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                                                   Bruttowertschöpfung
                                                 wird durch die Forst- und
                                                  Holzwirtschaft erzielt.“
                                                     Max Hiegelsberger
                                                        Agrarlandesrat




          Österreich, Land des Holzes?

          Welche Wertschöpfung bringt der Baustoff für das Land?
          Wir haben bei Agrarlandesrat Max Hiegelsberger nachgefragt.

          Wirtschaftszweig Holz
          300.000 Österreicher in 172.000 Betrieben leben hierzulande
          von den verschiedenen Wirtschaftszweigen rund um
          Holz: Von der Säge-, Holzwerkstoff-, Möbel-, Ski-, Papier-
          oder Zellstoffindustrie bis zu den zahlreichen Tischlereien
          und Holzbaubetrieben wird somit „jeder 17. Euro der
          österreichischen Bruttowertschöpfung durch die Forst- und
          Holzwirtschaft erzielt“, sagt Hiegelsberger. Im gesamten    Holzartenverteilung im
          Wertschöpfungsnetzwerk Forst- und Holzwirtschaft wird       österreichischen Wald
          so eine Bruttowertschöpfung von über 20 Milliarden
          Euro erreicht. Fast die Hälfte des Staatsgebietes ist Wald.
          Die Nachfrage nach Holz im In- und Ausland ist in den
          vergangenen Monaten enorm gestiegen: „Die Holzpreise
          haben sich aufgrund der globalen Wirtschaftsentwicklung
          verändert. Aus den USA und aus China hatten wir plötzlich
          Anfragen auf Sortimente, die vorher noch nie angefragt
          wurden. Wichtig ist, dass ein Teil dieser Preisentwicklung auch
          bei den Landwirten und nicht nur bei den Sägewerken und
          jenen Betrieben ankommt, die Holz weiterverarbeiten.“

          Wald und Klima
          „Wenn wir uns die derzeitige Klimaentwicklung ansehen,
          dann nimmt der Werkstoff Holz eine wichtige Rolle zur
          Bekämpfung des Klimawandels ein“, so Hiegelsberger. Es sei
          die Gesamtleistung des Waldes und seiner Bewirtschaftung,
          die man sehen müsse: „Der Wald schützt vor Naturgefahren,
          produziert Sauerstoff, speichert CO 2, filtert Wasser und
          versorgt uns mit dem nachhaltigen Rohstoff Holz.“ Es
          brauche aber einen „Waldumbau“ zur Lösung aktueller
          Herausforderungen, denn der Klimawandel, steigender
          Schädlingsbefall und längere Trockenphasen setzen
          ihn und die gesamte Branche zunehmend unter Druck.                                   61,2 % Fichte
          Deshalb werden durch das neue Waldfondsgesetz die
          Wiederaufforstungen und Waldpflegemaßnahmen zur                            Rest_
          Schaffung klimafitter Mischwälder gefördert. „Durch den                    sonstige Baumarten
          Waldfonds wurde ein großes Zukunftspaket für unsere
          Wälder geschnürt – 350 Millionen Euro für zehn Maßnahmen,                4,4 % Tanne
          von denen alle profitieren: Waldbewirtschafter, die gesamte           6,6 % Lärche
          Wertschöpfungskette Forst-Holz-Papier, das Klima und die
          Allgemeinheit“, so der Landesrat._                                  7,4 % Kiefer

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