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Für manche Unternehmen ist diese simple Anfra-  Sein Unternehmen, Komdat, entstand als klassi-
            ge ein Albtraum: Ein ehemaliger Kunde meldet   sches IT-Unternehmen, das sich anfänglich be-
            sich und verlangt die Löschung seiner personenbe-  sonders mit IT-Sicherheit beschäftigte. In den
            zogenen Daten gemäß DSGVO. Innerhalb eines   späten Nullerjahren verlegte sich der Schwer-
            bestimmten Zeitraumes müssen dann sämtliche   punkt  in Richtung normenorientiertes Arbei-
            personenbezogenen Daten aus CRM- und ERP-   ten und organisatorische Sicherheit, in den spä-
            Systemen und in sonstigen Datenablagen ver-  ten 2010er-Jahren schließlich auf Datenschutz.
            nichtet werden. Dazu gehören auch Informatio-  „Unser IT-Schwerpunkt ist mit der Zeit gänzlich
            nen auf Zetteln, die seit Jahren in Schränken oder   Organisations-, Prozess- und Beratungsthemen
            Archiven verstauben. „Damit ich all diese Daten   gewichen“, sagt Kopecky. Das Unternehmen
            vorschriftsgemäß löschen kann, muss ich wissen,   habe sich schon früh mit der neuen Datenschutz-
            wo sie sich überhaupt befinden, viele stellt das   grundverordnung beschäftigt und bietet heute
            vor eine massive Herausforderung“, sagt Ronald   seine Expertise zum Thema in ganz Österreich
            Kopecky, Gründer und Geschäftsführer der Kom-  an. „Als wir in der Anfangszeit auf Bühnen vor
            dat Datenschutz GmbH. Unternehmen müssen    einigen wenigen Zusehern über die Wichtigkeit
            zudem nachweisen, dass alle Daten fristgerecht   des Themas referiert haben, wurden wir nur groß
            gelöscht wurden – sonst kann sich der Antrag-  angeschaut“, erinnert sich Kopecky.
            steller bei der zuständigen Behörde beschweren.
            „Wenn sich dann herausstellt, dass die Löschung   ZAHLREICHE DATENSCHUTZ-
            nicht vollständig war, kann es finanziell schmerz-  MISSVERSTÄNDNISSE
            voll werden“, sagt Kopecky. Regelmäßig würden
            sich Unternehmen mit spezifischen Löschungs-  Auch Jahre nach dem Inkrafttreten der DSGVO
            anfragen  bei  Komdat  melden.  Kopecky: „Sie   gäbe es in der heimischen Unternehmensland-
            wissen nicht, wie sie innerhalb der vorgegebenen   schaft zahlreiche Missverständnisse zum Thema
            Frist eine Löschung durchsetzen sollen, weil sie   Datenschutz. Einige Unternehmen würden sich
            schlichtweg nicht darauf vorbereitet sind“, sagt er.   zu klein dafür halten – ein Irrtum. „Das zweite,
                                                        weitaus verbreitetere Missverständnis ist, dass
            PUNKTUELLE MASSNAHMEN                       Datenschutz  ein  IT-Thema  ist“, sagt  Kopecky.
            REICHEN NICHT AUS                           Tatsächlich könne die IT-Abteilung eines Unter-
                                                        nehmens nur eine kleine Facette jener Dinge ab-
            Die Anfrage nach einer fristgerechten Löschung der   decken, die von der DSGVO gefordert sind – die
            personenbezogenen Daten ist nur ein Beispiel von   Grundlagen für Datenschutz seien vielmehr Or-
            vielen dafür, welche Probleme für Unternehmen   ganisation und Struktur. „Die IT hat meist in sehr
            auftauchen können, die sich nicht intensiv genug   viele Unternehmensbereiche keinen Einblick –
            mit Datenschutz- und Datensicherheit beschäftig-  wie etwa Recruiting, Personalmanagement,
            ten. Und davon gäbe es laut Kopecky jede Menge.   Lohnverrechnung oder Verkauf. Die Daten lan-
            „Es ist typisch österreichisch, dass viele Unterneh-  den zwar auf Servern, die Bearbeitung findet je-
            men zuerst glauben, sie könnten eh alles selbst“,   doch in den jeweiligen Abteilungen statt“, erklärt
            sagt er. Ein Mitarbeiter wird in einen zweitätigen   Kopecky.
            Kurs geschickt oder soll sich einen halben Arbeits-
            tag einlesen und dann ein Konzept umsetzen –   Nur wenn man die Prozesse in den jeweiligen Ab-
            dann werde das Thema abgehakt. „Unternehmen   teilugen genau kennt, könne man Datenschutz
            setzen oft einzelne punktuelle Maßnahmen um und   seriös umsetzen.  „Prozesse müssen transparent
            denken, sie hätten alles Notwendige erledigt – als   gemacht und gespeicherte Daten inventarisiert
            Experte stellt man dann aber fest, dass in Wahrheit   werden – diese Vorgänge machen ein Unterneh-
            nichts substanzielles passiert ist“, erklärt Kopecky.     men effizienter und damit auch profitabler“,


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