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Es ist wichtig,
Gelegenheiten zu ergreifen
und nicht zu warten, bis
die Rahmenbedingungen
passen, sondern man soll die
Rahmenbedingungen selbst
gestalten.
Maria Schlagnitweit
Wirtschaftsprüferin,
LeitnerLeitner
„HÄNG DICH REIN!“
Frauen an der Spitze? (K)ein Thema bei LeitnerLeitner. Nikola Leitner-Bommer, Rechtsanwältin
bei Leitner Law Rechtsanwälte, und Maria Schlagnitweit, Wirtschaftsprüferin und Steuerberaterin
bei LeitnerLeitner, erzählen, warum Frauen ihren (Karriere-)Weg selbst in der Hand haben.
Das Lieblingsbild von Maria Schlagnitweit zeigt einen FAMILIE UND KARRIERE? CHECK!
Blumenstrauß. „Ich mag es, weil starke Farben dafür
verwendet wurden.“ Als Analogie zu ihrem Beruf hat Aufholbedarf habe man laut Schlagnitweit bei Leit-
es einen passenden Platz im Büro der Wirtschaftsprü- nerLeitner noch etwas auf Partnerebene, wo erst ein
ferin gefunden. „Wir sind ein buntes, starkes Team Viertel aller Partner weiblich ist. Bei den Anwälten
mit unterschiedlichen Charakteren und haben für von Leitner Law Rechtsanwälte ist ein 50-zu-50-Ver-
jede Disziplin Experten.“ Kollegin Leitner-Bommer hältnis erreicht. Glücklich ist man am Linzer Stand-
erklärt: „Für jedes Anliegen unserer Mandanten wer- ort über die Möglichkeiten, Beruf und Familie gut
den die passenden Blumen aus dem Strauß beider zu vereinbaren: „Wir haben eine Tätigkeit, die sich
Kanzleien genommen und ein passendes Ensemble flexibel erledigen lässt, und wir sind weder orts- noch
wird ausgewählt.“ Berufsrechtlich sei man zwar ge- zeitgebunden, sondern orientieren uns an Man-
trennt, man arbeite jedoch sehr eng zusammen und dantenwünschen“, so Schlagnitweit. Teilzeit- und
komme damit „rasch auf flexible und unkomplizierte flexible Arbeitsmodelle sind längst Realität, eine In-
Lösungen“, so Schlagnitweit. Steuerzentrierte Unter- house-Kinderbetreuung, Ferienprogramme und eine
nehmensberatung gepaart mit juristischem Fachwis- Kantine, aus der man auch vorgekochte Mahlzeiten
sen sieht man als den USP der Kooperation beider mit nach Hause nehmen kann, würden zudem die
Kanzleien. Leitner-Bommer: „Wir kennen und ver- Vereinbarkeit von Familie und Beruf maßgeblich er-
stehen die Geschichte der Unternehmen und die leichtern. Auch Teilzeitpartnerschaften sind seit Kur-
private Situation unserer Mandanten und können zem möglich. Schlagnitweit dazu: „Man muss das
gezielt darauf eingehen.“ Als Rechtsanwältin und Mindset in den Köpfen ändern, das haben wir bei
Partnerin bei Leitner Law Rechtsanwälte am Linzer uns geschafft.“
Standort berät sie mit ihren Kollegen Privatpersonen
sowie Unternehmer in Gesellschafts- und Konzern- DAS ERFOLGSGEHEIMNIS?
recht, Stiftungs-, Arbeits- und Liegenschaftsrecht und DER WILLE.
bei Unternehmensnachfolgen. Kollegin Schlagnit-
weit ist Partnerin bei LeitnerLeitner. „Ich sehe mich Eine Aufgabe, die beide Frauen noch längst nicht als
als generalistische Beraterin. Mein Schwerpunkt liegt grundsätzlich erledigt sehen. Leitner-Bommer dazu:
auf Familienunternehmen mit internationaler Aus- „Karriere als Frau zu machen ist nach wie vor für vie-
richtung und auf Stiftungen. Ich betreibe ganzheit- le eine Herausforderung.“ Frauen mehr zu fördern
lich Unternehmenssteuerrecht, das ist meine Stärke habe sich Schlagnitweit schon vor Jahren als Ziel ge-
und Leidenschaft.“Am Linzer Standort beschäftigt setzt. 2015 wurde der Ladies Business Lunch gegrün-
man bei Leitner Leitner aktuell circa 300 Mitarbei- det. „Das ist eine Plattform für Frauen, wo sie gehört
ter, 74 Prozent davon sind weiblich. „Bereits in den werden und eine Bühne haben.“ Doch wäre es nicht
Text Katharina Anna Ecker 1990er Jahren, als mein Vater noch junger Geschäfts- besser, Frauenthemen in Veranstaltungen zu diskutie-
Foto Mario Riener führer war, waren drei Viertel aller Mitarbeiter Frau- ren, an denen auch Männer teilnehmen? „Manche
Illu Alexandra Auböck en“, erzählt Leitner-Bommer. Frauen trauen sich stärker über gesellschaftliche oder
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