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Rote Rüben gelten als ursprüngliches, bodenständiges
            und schmackhaftes Gemüse, lange Zeit wurden sie als
            „Arme-Leute-Essen“ bezeichnet, mittlerweile haben sie
            aber längst den Weg in die hochwertige Gastronomie
            gefunden. Im Mühlviertel ist die Pflanze unter dem
            Namen Rauner bekannt.

            „Das  erklärt  auch  den  Namen  unseres  Restaurants“,
            sagt Sigrid Stummer. „Wir legen Wert auf Regionalität,
            Ehrlichkeit  und  Selbstgemachtes“,  erklärt  sie,  die  ge-
            meinsam  mit  ihrem  Mann  Philipp  Stummer  das  neue
            Lokal  in  der  Kraußstraße  leitet.  Den  Besuchern  wird
            klassische  Wirtshausküche  mit  modernen  Einflüssen
            serviert, dabei ist das „Rauner“ aber mehr als ein nor-
            males  Wirtshaus.  Ein  Sichtfenster  bietet  den  Gästen
            Einblicke  in  die  Küche.  „Wir  legen  Wert  auf  Transpa-
            renz“,  sagt  Sigrid  Stummer.  Hausgemachte  Produkte
            wie  der  Rauner-Eistee  aus  Roten  Rüben,  Äpfeln  und
            Hibiskus (Köstlich!, Anmerkung der Redaktion) werden
            nicht  nur  händisch  abgefüllt,  sondern  auch  gebran-
            det  und  bekommen  so  einen  Wiedererkennungswert.
            „Gemeinsam mit unserer Marketing-Agentur juvel.agen-
            cy ist es uns so gelungen, den Namen und unsere Pro-
            dukte in kurzer Zeit bekannt zu machen.“

            Bevor sich die beiden ihren Traum vom eigenen Lokal
            verwirklichten, sammelten sie jede Menge Erfahrung –
            Philipp Stummer als Küchenchef im Hotel Guglwald und
            in  der  Kristallhütte  im  Hochzillertal,  Sigrid  Stummer
            war circa acht Jahre lang auf Saison unterwegs. „Es ist
            bei einer Gründung schon sehr hilfreich, wenn man da-
            vor in Führungspositionen tätig war“, sagt Philipp Stum-
            mer,  „auch,  weil  man  die  Kosten  besser  einschätzen
            kann.“ Insgesamt umfasst das Rauner-Team elf Leute.

            Für die beiden Gründer ist ihr Lokal mehr als nur ein   Es ist bei einer Gründung
            Arbeitsplatz. „Wir verwirklichen uns dadurch selbst und   schon sehr hilfreich,
            sind jeden Tag gerne hier“, sagt Sigrid Stummer. Etwa
            vierzehn  bis  16  Stunden  dauert  ein  Arbeitstag  für  die   wenn man davor in
            beiden.  Auch  wenn  am  Wochenende  geschlossen  ist,   Führungspositionen tätig war.
            bleibt selbst dann noch etwas zu tun. „Jedem, der nicht
            dafür lebt, würde ich deswegen abraten, ein Lokal zu   PHILIPP STUMMER
            eröffnen – sonst ist der Zug ganz schnell abgefahren“,   Eigentümer, Restaurant Rauner
            sagt der Restaurant-Besitzer.
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