Page 108 - 2024_02_DIEMACHER
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kommen, dass man sich „allein auf weiter Flur“
                                                                      fühlt.  „Im  Verband ist  man  nicht  alleine.  Wir
                                                                      bieten Möglichkeiten zur Vernetzung, man kann
                                                                      unser  Wissen anzapfen und wir stellen  Werbe-
                                                                      material  zur Verfügung“,  erklärt  Stephanie. Vor
                                                                      allem steht man nicht als Einzelkämpferin da,
                                                                      sondern kann den Verband als Rückhalt nutzen,
                                                                      zum Beispiel in Gesprächen mit Institutionen.
                                                                      Zudem will der Verband psychosoziale Beratung
                                                                      in der Gesellschaft verankern, enttabuisieren und
                                                                      als Sprachrohr dienen. Ein Beispiel aus jüngster
                                                                      Vergangenheit ist das Mitwirken bei der Firmen-
                                                                      challenge 2023. „Tägliche fünfzehnminütige Ses-
                                                                      sions, sogenannte ‚mental breaks‘, wurden von
                              Es ist ein Geben und Nehmen.            LSBlern geleitet, und eine Woche lang haben wir
                                                                      täglich Workshops angeboten“, erklärt Andrea die
                           Stephanie Niederhuber                      Kooperation  mit  der Wirtschaftskammer Wien.
                           Vorstandsmitglied, Österreichischer Verband    Durch diverse Projekte und Initiativen wurde der
                           der Lebens- und SozialberaterInnen (ÖVLSB)
                                                                      Beruf bereits sichtbarer gemacht. Und die Reise
                           von links: Andrea Einzinger und Stephanie Niederhuber  geht weiter.











                           5 Fragen an …                              Irmtraud Ehrenmüller: Das ist mehr Spielrobotik.

                                                                      Lieb, aber nicht nützlich. Vielmehr geht es um
                                                                      Entwicklungen, die etwa Transportdienste unter-
                           Irmtraud Ehrenmüller ist FH-Professorin für   stützen, oder beispielsweise Datenbrillen, die bei
                           Organisation und Prozessmanagement an der FH   der Pflegedokumentation helfen. Was heute auch
                           OÖ. Sie forscht auf dem Gebiet der Robotik in   schon Standard ist, sei das technologiegestützte
                           der Pflege, ein Thema, zu dem wir ihr fünf Fragen   Verblistern von Medikamenten, die auf Patienten
                           gestellt haben:                            abgestimmt, abgezählt, verpackt und geliefert wer-
                                                                      den – alles automatisiert.
                           Frau Ehrenmüller, welche Faktoren sind ausschlag-
                           gebend für die Überlastung von Pflegepersonal?   Bedeutet Robotik im Pflegebereich neue
                           Irmtraud Ehrenmüller: Es sind nicht die Aufgaben   Anforderungen an den Pflegeberuf?
                           an sich, sondern die Seiteneffekte des Personalman-  Irmtraud Ehrenmüller: Durchaus. Es wird eine
                           gels, die belastend sind. Pflegekräfte stehen unter   gewisse digitale Kompetenz brauchen. Wir gehen
                           immensem mentalen Stress, da sie unter ständigem   davon aus, dass dies den Pflegeberuf für junge Leu-
                           zeitlichen Druck fehlerfrei arbeiten müssen. Diese   te sehr viel attraktiver macht. Das heißt aber nicht,
                           Belastung hindert sie daran, am Ende der Schicht   dass etablierte Pflegekräfte damit aus dem Markt
                           in Ruhe heimzugehen und zu regenerieren.   geworfen werden. Neue Entwicklungen müssen in-
                                                                      tuitiv bedienbar sein und ein Pflegeberuf soll keine
                           Sie arbeiten an digitalen Wegen, um Pflegepersonal   Informatikkenntnisse erfordern.  
                           zu entlasten. Wie sehen solche Lösungen aus?
                           Irmtraud Ehrenmüller: Für uns ist essenziell, dass   Beamen wir uns mal in die Zukunft. Wie wird
                           die Technologie sich an den tatsächlichen Bedürf-  ein Krankenhaus in 50 Jahren aussehen?
                           nissen der Pflege orientieren muss. Sie soll Pflegen-  Irmtraud Ehrenmüller: Also jedenfalls ganz anders
                           de in ihrer Tätigkeit am Menschen unterstützen,   als heute. Wahrscheinlich wird sehr viel techno-
                           anstatt sie noch mehr zu belasten, wie es bei tech-  logieunterstützt passieren – im häuslichen Umfeld,
                           nologieorientierten Lösungen oftmals der Fall ist.   durch Distance-Medicine. Also es wäre gar nicht
                                                                      mal so, dass der Patient ins Krankenhaus geht, son-
                           Können wir uns in Zukunft auf humanoide    dern dass das Krankenhaus zum Patienten kommt.
                           Roboter gefasst machen, die durch das      Und es wird sehr viel Big-Data-gestützt mit Auto-
                           Krankenhaus wuseln?                        matisation oder Robotik gemacht werden._


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