Page 106 - 2024_02_DIEMACHER
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Wenn man mit
                                                                           Mitarbeitenden spricht,
                                                                          sind die erfüllt und gehen
                                                                               jeden Tag gerne
                                                                                 in die Arbeit.

       Der Blick auf die                                                    Wolfgang Hattmannsdorfer
                                                                              Oö. Landesrat für Soziales,
                                                                               Integration und Jugend
       andere Seite






          Geht man zum Arzt, kümmert man sich wenig darum, wie es dem Arzt geht. Die Stationspflegerin, die einem
          das Blut abnimmt, fragt man selten nach ihren Sorgen. Dabei sind es genau diese Menschen – der Pfleger,
          die Ärztin, der Therapeut, die Sozialberaterin –, die unsere Gesellschaft tragen. Wahre Alltagsheldinnen
          und -helden, die im Helfen ihren Traumjob gefunden haben. Und dafür sind wir ihnen dankbar. Sehr sogar.
          Heute wollen wir mal auf die andere Seite blicken – und die Frage zurückstellen: Wie fühlst du dich? Was
          beschäftigt dich? Was treibt dich an?


                           30 Stunden in der Woche arbeitet Barbara Stein-  beispiel – nicht nur in puncto Widerstandsfähig-
                           böck als diplomierte Gesundheits- und Kranken-  keit, auch in anderen Handlungsfeldern, die die
                           pflegerin im Klinikum  Wels-Grieskirchen. Als   Zufriedenheit am Arbeitsplatz stärken. In Kursen
                           Mama zweier Kinder ist es ihr wichtig, genug   zur Resilienzförderung lernen die Mitarbeitenden
                           Zeit für ihre Familie zu haben. Ein Wunsch, bei   den Umgang mit Stress und schwierigen Gefüh-
                           dem ihr (sowie auch ihren Kollegen) ihr Arbeit-  len im Beruf und im Alltag.
                           geber gerne entgegenkommt – in Form individu-
                           eller Lösungen. Denn flexible Arbeitszeitmodelle   Das „Danke“ als Treibstoff
                           werden immer beliebter. In Barbaras Fall bedeutet
                           das: freie Nachmittage unter der Woche, dafür ab   Auch die selbstständige Altenpflegerin Any God-
                           und zu Wochenenddienste oder Nachtschichten.   ja ist mit ihrem Job sehr glücklich. Sie hält den
                           Für die 42-Jährige ist das ein ideales Konzept.   Pflegeberuf für einen sehr wertschätzenden Beruf.
                           „Meine Bedürfnisse werden bei der Diensteintei-  Das „Danke“ von dementen Pflegeheimbewoh-
                           lung berücksichtigt, es wird respektiert, dass man   nern sei eine Sache, die sie für keinen anderen
                           auch ein Privatleben hat.“                 Job,  egal  wie  gut  bezahlt,  hergeben würde.  Für
                                                                      Any ist es ein Herzensprojekt, das Image der Pfle-
                           Die Sache mit der Resilienz                ge zu verbessern. Gemeinsam mit ihrem Kollegen
                                                                      Mark Jonas Fedl, einem Pflegeassistenten, führt
                           Wie jeder Job bergen auch Berufe im Gesund-  sie den erfolgreichen Podcast „Kathetertalk“. Wö-
                           heitswesen ihre Schattenseiten. Stress, körperliche   chentlich räumen die beiden mit Pflegeklischees
                           und psychische Belastung sowie lange Schichten   auf, teilen humorvolle Anekdoten aus ihrem Ar-
                           gehören zum Arbeitsalltag. Was dabei relevant ist:   beitsalltag und haben vor allem ein Ziel: das Bild,
                           Resilienz. Kein Modewort, sondern eine essen-  das gerade junge Menschen von der Pflege haben,
                           zielle Eigenschaft für die Leistungsfähigkeit eines   zu ändern.
        Text   Zofia Wegrzecka
           Susanna Winkelhofer  Unternehmens und vor allem für die Zufrieden-
                           heit der Mitarbeitenden. Gute Unternehmen er-  Auch für Mark ist das Schönste an seinem Be-
        Foto   Land OÖ, Nik
           Fleischmann,    kennen die Notwendigkeit, ihr Team zu stärken.   ruf die Dankbarkeit seiner Patienten. Es sind die
           MMH, privat,
           B-Plank imBilde.at  Das Klinikum Wels-Grieskirchen ist ein Parade-  kleinen Momente. Zum Beispiel, wenn er die

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