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Pro Future
Produkte, die (mit-)denken
Im Zuge der Neuentwicklung von Fahrzeugen
müssen viele verschiedene Szenarien getestet und
tausende Kilometer gefahren werden, um die zuver-
lässige Funktionsfähigkeit des Autos gewährleisten
zu können. Wenn dabei Fehler entdeckt werden,
ist es wichtig, diese im Nachhinein nachvollziehen
Die Innovationskraft zu können. Die Schwierigkeit liegt darin, ein Fahr-
zeug minimalinvasiv so aufzubereiten, dass man in
des Projektes liegt in der der Lage ist, die Daten intelligent aufzuzeichnen
Aktualität des Themas. und vorzufiltern, ohne dabei auf sperrige Hard-
ware zurückgreifen zu müssen. Im Corvette-Projekt
entwickelt das Forschungszentrum Pro²Future (an
Michael Krisper der JKU Linz und TU Graz) gemeinsam mit AVL
Area Manager Cognitive Products, Pro Future List, LCM, JKU Linz und der TU Graz eine Platt-
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form, die ganz einfach im Auto angebracht werden
kann und mittels Künstlicher Intelligenz die Um-
gebung und den Kontext erkennt. Dieser „digitale
Beifahrer“ liest Daten vom Dashboard, sieht mittels
Kamera aus dem Fenster und detektiert die Umge-
bung und andere Verkehrsteilnehmer:innen. Fehler
werden automatisch mitkatalogisiert, was die Arbeit
der Testfahrer:innen erheblich vereinfacht. Der gro-
ße Vorteil des Projektes liegt in der lokalen Daten-
verarbeitung, das heißt, die sensiblen Personendaten
Corvette ist eines unserer verlassen niemals das Fahrzeug. Falls im Zuge der
Testfahrten etwas Außergewöhnliches passiert, wer-
Vorzeige-Flaggschiffe den die aufbereiteten Informationen in die Cloud
kommuniziert, um die Zusammenhänge dann bes-
im Digitalisierungs- ser analysieren zu können. In weiterer Ausbaustufe
und Innovationsbereich. werden ganze Flotten damit ausgestattet und die
Daten kombiniert, um Effekte finden zu können,
die mit einem einzelnen Auto gar nicht auffallen.
Markus Jäger
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Center Communications Manager, Pro Future
Corvette: steht für „Cognitive sensing for vehicle
fleet driven data services“
Projektstart: 1. Mai 2021
Projektlaufzeit: voraussichtlich bis 31. April 2024
Beteiligte Unternehmen: AVL List, TU Graz,
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Pro Future
Eine Besonderheit: der vergleichsweise
sehr hohe Frauenanteil im Projekt, auch in
Schlüsselpositionen
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