Page 186 - DIE MACHER_Sommer 2022_Druck_converted

Text Valentin Lischka
Foto Daphos: Hermann
Wakolbinger; Redem;
Flink.io: Mapcom
Businessportraits

Digitale Visionen

braucht das Land

Die Digitalisierung des Gesundheitswesens, automatisierte Qualitätschecks
für Onlineumfragen und eine Plattform für moderne Unternehmenssteuerung:
einige der spannendsten Startups des Landes im Überblick.

Daphos

Im Gesundheitsbereich gibt es nicht erst seit der tomatisieren lassen“, sagt Andreas Diensthuber,
Coronakrise einen eklatanten Fachkräftemangel. Gründer von Daphos. 20 bis 40 Prozent der Ar-
Unten von links: Investor
Hans Jörg Schelling, Gleichzeitig umfasst ein großer Teil der Arbeitszeit beitszeit könnten dadurch gespart und somit für die
Gründer Martin von langjährig ausgebildeten Pflegekräften fach- eigentlich pflegerischen Tätigkeiten zur Verfügung
Lichtenberger, Gründer
Andreas Diensthuber und rollenfremde Tätigkeiten – wie etwa das Reini- gestellt werden, zeigen Auswertungen des Startups.
gen von Betten. „Diese Aufgaben könnten von an- Das Unternehmen will die Gesundheitsbranche di-
Oben von links: Thomas
Meneder, Eugen Sorg, deren Berufsgruppen übernommen werden, andere gitalisieren und mit seiner digitalen Plattform die
Christian Matzinger, Thomas
Eder (Investorenrunde) administrative Tätigkeiten würden sich gänzlich au- Personalplanung und Ressourcenverteilung verein-
fachen. Das gelingt durch eine detaillierte Analyse
von einzelnen Prozessschritten und anonymisier-
ten Daten. „Wir können so Voraussagen über die
Zukunft treffen, wie zum Beispiel für die nächste
Dienstperiode – das konnte bisher noch kein Tool
weltweit“, sagt Gründer Martin Lichtenberger. Die
Cloud-Software hilft so, Personalverantwortliche
bei Entscheidungen zu unterstützen. „Ein:e Klinik-
leiter:in erkennt zum Beispiel auf den ersten Blick,
wie in einem bestimmten Zeitraum am besten eine
bestimmte Anzahl von Patient:innen betreut wird.“
Visualisieren, wie Krankenhaus-
Organisation aussieht

Daphos ist nicht das erste Unternehmen der beiden –
sondern ein Spin-off des Beratungsunternehmens
Solgenium. „Wir wollten in einem FFG-geförder-
ten Forschungsprojekt einen Weg finden, mit Hilfe
von verschiedensten Datenquellen zu visualisieren,
wie die Organisation von Krankenhäusern und in
der Pflege rund um die Uhr aussieht“, sagt Lichten-
Das konnte bisher berger. Die Ergebnisse dienen als Ausgangspunkt für
Prozessinnovationen. Diensthuber: „Wir haben bald
noch kein Tool weltweit. festgestellt, dass die Nachfrage der Kund:innen nach
der Software so groß geworden ist, dass eine Grün-
MARTIN LICHTENBERGER dung der richtige Schritt ist.“
Gründer, Daphos

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