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von links: Johannes Kaar, Martin Reingruber und Edmund Jenner
Was sich viele
Maschinenbauer kaum
vorstellen können, ist
unser täglicher Alltag.
Johannes Kaar
CFO, Nordfels
Wachstum ermöglicht.“ In den vergangenen Jah- wenn man die Abspaltung Voltlabor mitrechnet,
ren wuchs der Umsatz jedes Jahr im Schnitt um die sich mittlerweile exklusiv um die ehemalige
zehn Prozent. Im Coronajahr 2020 erwirtschaftete Batteriesparte des Unternehmens kümmert. Nord-
man insgesamt rund sechs Millionen Euro. „Unter felds selbst zählt mehr als 60 Mitarbeiter, Voltlabor
dem Strich hatten wir mehr Aufträge, auch weil über 30.
einige Kunden ihre Investitionen durch Förderun-
gen vorgezogen haben“, sagt Kaar. Zusätzlich habe „WIR SIND GEGENÜBER UNSEREN
die Krise den Trend zu neuen Technologien befeu- MITARBEITERN EINFACH NORMAL“
ert, was dem Unternehmen zugutekomme. „Wir
spüren viel Bewegung und als Folgebewegung der Auch momentan wird das Firmengebäude von
Krisenbewältigung einen stärkeren Fokus auf In- Nordfels wieder erweitert – insgesamt vier Millio-
novationen“, sagt CEO Edmund Jenner. nen Euro werden in den Umbau investiert, durch
den die Produktionsfläche um 800 Quadratmeter
UMBENENNUNG NACH und die Arbeits- und Sozialflächen um 900 Quad-
GENERATIONSWECHSEL ratmeter vergrößert werden. „Das ist in etwa eine
Verdoppelung unserer jetzigen Fläche, damit wol-
Gegründet wurde Nordfels vor mehr als 25 Jah- len wir bis zu 90 Nordfels-Mitarbeitern in Zukunft
ren unter dem Namen Hammerschmid Maschi- Platz bieten“, sagt Kaar. Die Mitarbeitersuche
nenbau. Das Unternehmen wuchs so schnell, dass selbst sei für das Unternehmen kein großes Prob-
das Firmengebäude in Bad Leonfelden 2003 und lem. Kaar: „Erstens haben wir einen guten Ruf in
2009 erweitert werden musste. Als sich die bishe- der Region, weil nicht viele auf unserem Niveau
rigen Eigentümer 2015 zurückgezogen, kam es zu arbeiten, zweitens brauchen wir auch nicht viele
einem Generationswechsel und Kaar, Reingruber neue Mitarbeiter, weil wir praktisch keine Fluktu-
und Jenner übernahmen den Betrieb. „Wir haben ation haben.“ Der Grund für die gute Mitarbei-
uns damals entschieden, das Unternehmen um- terbindung sei simpel. „Wir sind im Umgang mit
zubenennen“, sagt Jenner. „Nord“ steht für den unseren Mitarbeitern einfach nett und respektvoll –
Standort ganz im Norden Österreichs, „Fels“ für normal eben“, sagt Kaar. Da brauche es keine spe-
die meist sehr stabilen, aus Stahl geschweißten zielle Kantine, keinen Swimmingpool und keine
Maschinen. Seit der Firmenübernahme 2015 ver- Sauna, wie heutzutage bei einigen Big-Tech-Kon-
dreifachte sich die Mitarbeiterzahl – zumindest, zernen oder Start-ups üblich. Würde man diese
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