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sieht man’s auch an der Geschwindigkeit. Zuerst
                                                                      ist es ein Hetzen, dann ein ruhiger Schritt. Alles
                                                                      Anzeichen für mehr Klarheit und Sicherheit!
                                                                      Oft ist man kurz nach einem Workshop,
                                                                      Seminar oder Coaching zunächst voller
                                                                      Euphorie, nach wenigen Tagen oder
                                                                      Wochen ist man dann
                                                                      wieder im alten Trott.
                                                                      ZAGLMAYR_Dazu tragen mehrere Faktoren bei.
                                                                      In Coachings und Seminaren ist man immer in
                                                                      einer isolierten Situation. Das heißt, die ganze
                                                                      Gruppe oder bei Einzelcoachings eben die Per-
                                                                      son allein hat das Ziel, sich zu verbessern, etwas
                                                                      zu ändern, zu lernen. Dann ist man motiviert,
                                                                      hat viele Inputs und nimmt möglichst viel da-
                                                                      von mit. Und dann kommt der Alltag, man ist
                                                                      in der Routine gefangen. Das Schwierigste da-
                                                                      bei: Das System um einen herum lässt nur sehr
                                                                      ungern Veränderungen zu. Soll heißen, alle um
                                                                      dich herum wollen keine Veränderung, weil jede
                                                                      Veränderung, die du im System machst, betrifft
                                                                      ja auch alle anderen, wie bei einem Zahnrad im
       Der Weg ist das Ziel. Das Interview auch.                      Uhrwerk. Du kommst zurück ins Unternehmen,
                                                                      bringst deine Ideen ein und hörst Sätze wie, „Das
                                                                      haben wir immer schon so gemacht“ oder „Das
                           meisten bei diesen Coachings im Gehen,     haben wir noch nie so gemacht“.
                           was sind die größten Überraschungen?
                           ZAGLMAYR_Die Natur bewirkt schon mal, dass   Wie kann man’s besser machen?
                           das Eis sehr schnell gebrochen ist und eine ver-  ZAGLMAYR_Mein Tipp: Das, was man umsetzen
                           trauensvolle Atmosphäre entsteht. Das trägt we-  will, in kleine Happen einteilen. Nicht gleich al-
                           sentlich zur Suche nach Antworten bei. Im Freien   les auf einmal ändern wollen. Die größte Hürde
                           begrenzen uns keine Wände. Und genauso sind   ist immer, wenn man sich zu große Brocken vor-
                           auch die Antworten nicht begrenzt, man kann   nimmt. Wenn man sie hingegen in kleine Schritte
                           freier denken.                             aufteilt, fällt die Umsetzung viel leichter. Das ist
                                                                      für mich ein zentraler Schlüssel. Deshalb gestal-
                           Wie läuft so ein Coaching im Gehen ab?     te ich meine Coachings und Trainings auch nach
                           ZAGLMAYR_Zunächst wähle ich die Route so   dem Motto „Weniger ist mehr“._
                           aus, dass sie von der Anstrengung her gut passt.
                           Das ist meine Vorarbeit. Dann gehen wir erst ein-
                           mal in Stille weg. Um bei sich selbst anzukommen,
                           sich zu zentrieren, abzuschalten. Wir sind alle in   # Gedanken
                           einem Rad drin, deshalb sind diese ersten paar
                           Minuten wichtig, um sich fokussieren zu können.   von Martin Zaglmayr
                           Und dann beginnen wir ein Gespräch. Mein Kli-
                           ent erzählt. Und meine Aufgabe ist, nachzufragen   Angekommen bin ich, wenn_
                           oder den Weg zu den Antworten freizuschaufeln.     der Sargdeckel zugeht. Ansonsten
                                                                           möchte ich immer in Bewegung sein.
                           Wie gelingt das?
                           ZAGLMAYR_Das gelingt einerseits durch Frage-    Stehen bleibe ich, um_
                           techniken, aber auch durch Übungen, die wir     innezuhalten und mich zu orientieren.
                           beim Gehen einbauen. Dazu gibt es verschiedens-
                           te Möglichkeiten, die ich dann sehr spontan und   Am meisten bewegen mich_
                           situationsbezogen anwende.                      meine Emotionen.

                           Wenn Sie dann nach ein, zwei oder auch          Wenn am Weg ein Hindernis liegt, dann_
                           mehr Stunden zurückkommen, was hat              bleibe ich stehen, schaue es mir in Ruhe
                           sich verändert?                                 an, überwinde es und blicke dann zurück,
                           ZAGLMAYR_Einerseits bekomme ich die Rück-       um daraus zu lernen.
                           meldung,  dass danach eine  große  Erleichterung
                           spürbar ist, andererseits sehe ich das auch: Oft ist   Das Innviertel ist für mich_
                           der Gang am Anfang gebückt, die Sorgen drü-     Nährboden für meine Wurzeln.
                           cken regelrecht die Schultern nieder. Im Lauf des
                           Weges wird der Gang immer aufrechter. Am Ende   Den richtigen Weg erkennt man_
                           hat man jemand anderen vor sich. Manchmal       am Gefühl.


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