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schlechter werde, widerspricht Uhr. Es dafür viel Werbung gemacht. Zwei weib-
würden sich die Fähigkeiten nur ver- liche Lehrlinge haben kürzlich beim
schieben, die Lehrlinge erkennen nun Lehrlingswettbewerb gewonnen: „Das
etwa 3D-Zusammenhänge besser. Der zeigt, dass die Damen locker in der Lage
Aufwand, Lehrlinge zu gewinnen, sei sind, die Männer auch in den techni- Österreich hinkt beim Thema
in den vergangenen zehn Jahren aber schen Berufen zu schlagen.“ Frauen in technischen Berufen
deutlich höher geworden. Man versu-
che, sich für junge Menschen zu öffnen Für den Ingenieurnachwuchs allgemein im Vergleich zu anderen
und diese zu erreichen, bevor sie sich sei BRP-Rotax aufgrund seines Engage- Ländern nach.
für einen Beruf entschieden haben. Es ments so attraktiv, dass man in Konkur-
gibt sogar schon eigene Programme für renz zu anderen Unternehmen genug THOMAS UHR
Kindergartenkinder. In Bezug auf die Leute gewinne: „Ich glaube nicht, dass Geschäftsführer, BRP-Rotax
Zusammenarbeit mit Schulen wünscht der Standort durch Fachkräftemangel
sich Uhr mehr Interesse: „Von vielen gefährdet ist.“ Personen mit einzelnen
Schulen kommt keine Anfrage. Mich spezifischen Fachkenntnissen müs-
hat noch nie eine Schule gefragt, ob ich se man oft lange suchen. Eine Lösung
einen Vortrag halten könnte – da gibt dafür könnte laut Uhr der Arbeitsmarkt
es Berührungsängste.“ Uhr sieht ein außerhalb des Landes sein. Österreich
„schlummerndes Potential“ an zukünfti- sei wegen der Lebensqualität attraktiv,
gen Technik-Fachkräften, wenn die jun- scheitern würde es aber häufig wegen
gen Menschen für Mathematik und die der hohen Lohnnebenkosten.
naturwissenschaftlichen Fächer in der
Schule mehr begeistert würden. Schuld Richtige Richtung
daran sei auch das fehlende Wissen
von Lehrkräften über Firmen. Pädago- Uhr sprach sich in der Vergangenheit
gen können BRP-Rotax im Rahmen von selbst oft kritisch über die Standort-
Weiterbildungsprogrammen besuchen. bedingungen in Österreich aus. „Was
„Darunter sind zum Teil Pädagogen, die die Bundesregierung jetzt gemacht hat,
seit vielen Jahren unterrichten und noch geht aber definitiv in die richtige Rich-
nie eine Firma von innen gesehen haben. tung“, ist der Geschäftsführer fürs erste
Die sind dann überrascht, wie sauber ganz zufrieden. Auch wenn es keinen
es bei uns ist und wie normal wir mit- Grund zum Zurücklehnen gebe und er
einander umgehen. Deren Erwartungs- sich mehr gewünscht hätte, sei er nun
haltung war scheinbar, dass wir im Öl guter Hoffnung. Besonders positiv sei
schwimmen und uns gegenseitig mit die Erhöhung der Forschungsprämie:
Peitschen hauen.“ „Das sind genau die Tätigkeiten, die uns
in Zukunft stark machen werden.“ Auch
Neben der generellen Herausforderung, für die oberösterreichische Landesre-
zukünftig mehr junge Menschen für die gierung gibt es Lob: „Diese hatte schon
Technik zu begeistern, sei es noch ein- immer ein gutes und offenes Ohr für die
mal schwieriger, Frauen für einen tech- Industrie.“ Jetzt müsse man einmal dem
nischen Beruf zu gewinnen. 50 Prozent zukünftigen Landeshauptmann Thomas
der Bevölkerung sind weiblich, die Frau- Stelzer eine Einarbeitungszeit geben.
en haben mittlerweile überproportional
die höheren Bildungsabschlüsse – da Besonderen Nachholbedarf gebe es
werde viel zur Verfügung stehendes Po- noch bei der Personalzusatzkostenquo-
tential nicht genutzt, so Uhr: „Österreich te: Diese ist in Österreich mit 91,7 Pro-
hinkt beim Thema Frauen in technischen zent zu hoch. Das Unternehmen hat bei
Berufen im Vergleich zu anderen Län- einem Euro Lohn für den Mitarbeiter 91
dern nach.“ Wenn eine junge Frau über Cent Zusatzkosten. In Deutschland etwa
Familienplanung nachdenkt, führe das liegt die Quote bei 74,3 Prozent, in Dä-
oft zum Karrierestopp – bei jungen Män- nemark bei knapp 38 Prozent. „Damit ist
nern habe das keine Auswirkungen. Das ein Mitarbeiter in Dänemark bei einem
Thema ist auch eine Frage der gesell- Lohn von 1.000 Euro im Vergleich zu Ös-
schaftlichen Akzeptanz. Bei BRP-Rotax terreich um rund 500 Euro günstiger.“
gibt es eine Frauenquote von 17 Prozent, Man müsse sich überlegen, wo man die
20 Prozent der Lehrlinge sind Mädchen Effizienz im System verbessern könne,
– darauf ist man besonders stolz, es wird um die Kosten langfristig zu senken._