Page 144 - DIE MACHER_Winter_2023

Wie

hoch

ist

dein

VQ?

In Zukunft braucht es vor allem einen hohen Vertrauensquotienten. Das ist eine der
wesentlichen Erkenntnisse, die Andreas Salcher beim Schreiben seines neuen Buches
„Unsere neue beste Freundin, die Zukunft“ gemacht hat. Wie man die Höhe eben
dieses VQs beeinflusst, was wir jetzt verstehen müssen, um die Zukunft mitgestalten zu
können, und wie man mit einer unberechenbaren Zukunft Freundschaft schließt, darüber
sprechen wir mit dem Bestsellerautor.

Der Blick in die Zukunft, er fühlt sich für viele nicht verschließe die Augen, blende sie aus. Wir wissen
an wie der Blick in die Augen der besten Freundin. aber, dass das keine gute Strategie ist.“ Also schloss
Für manche löst er vielmehr Angst aus – Angst vor Andreas Salcher Freundschaft mit der Zukunft und
ihrer Unberechenbarkeit. Und nun steht in großen führte tiefgreifende Interviews mit hochbegabten
Buchstaben am neuen Buch von Andreas Salcher, Schüler:innen. „Wenn ich etwas lernen will, gehe
die Zukunft sei unsere neue beste Freundin. Aber ich immer zu den klügsten Köpfen.“
da ist noch etwas auf dem Cover zu sehen: das Bild
einer Glaskugel. „Allerdings ist die trüb“, erklärt Du hast 21 Thesen gefunden, die Erwachsenen
Salcher. „Denn man kann nicht in die Zukunft helfen sollen, die Zukunft aus der Perspektive
schauen.“ Doch was wir können: jetzt hinschau- von hochbegabten jungen Menschen besser zu
en. „Viele unterschätzen, dass die Zukunft jetzt ist. verstehen. Warum gerade von ihnen?
Und ins Jetzt kann ich sehr wohl schauen.“ Sein Andreas Salcher: Wenn ich etwas über die Zukunft
Ansatz sei: „Je mehr du dorthin gehst, wo Zukunft erfahren möchte, muss ich mir ansehen, was in der
schon statt ndet, und je mehr Quali kationen du nächsten Generation steckt. Also habe ich mich
hast, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass mit unglaublich spannenden jungen, hochbegab-
die Zukunft nicht als große Unbekannte über dich ten Menschen unterhalten – den Leistungs- und
hereinbricht. Sondern vielmehr eine Freundin ist, Entscheidungsträger:innen der Zukunft. Und ja,
mit der du den Weg gemeinsam gehst.“ Natürlich wer jetzt denkt, die junge Generation wolle ja gar
seien auch beste Freund:innen nicht immer gut zu nichts mehr leisten, liegt falsch. Aber: Es gibt ein
einem. Aber je besser die Beziehung zu jemandem neues Leistungsdenken. Diese jungen Menschen
ist, umso besser könne man miteinander umgehen. sind durchaus bereit, ihr Bestes zu geben, unter drei
Bedingungen: Erstens wollen sie einen Ein uss auf
Die andere Variante wäre, der Angst den Vortritt ihre Tätigkeit haben, zweitens eine zeitliche Auto-
Text Susanna Winkelhofer zu lassen – „ich setze mich also nicht mit der Zu- nomie – und ich rede da nicht von einer Vier-Ta-
Foto Lukas Beck kunft auseinander, stecke den Kopf in den Sand, ge-Woche, sondern von genereller großer zeitlicher

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