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sich eine Optimierung der Energieeffizienz und
            damit gleichzeitig auch der Klimawirkung.“ Vor
            allem Industriebetriebe motiviere dieses  Win-
            win-Zusammenspiel.

            Digitale Tools, smarte Lösungen

            Ein entscheidendes Mittel zum Erfolg ist die
            Digitalisierung, mit der Nachhaltigkeit von Ge-
            bäuden ist sie eng verbunden. „Je schneller Daten
            bei den Entscheider:innen landen, desto leichter
            lassen sich Energieziele auf Kurs halten.“ Hierfür
            setzt man bei Peneder auf Energiemonitoring, das
            bei Neubauten bereits zu  den Standards zählt.
            „Diese Plattform heißt Peneder-Connect und wir
            können damit auch Gebäude im Bestand nach-
            rüsten, um so die relevantesten Informationen di-
            gital verfügbar zu machen.“ Kombiniert wird das
            Ganze mit einem automatischen Warnsystem. Zu
            heiß, zu kalt oder die Lüftung ist ausgefallen? Das
            Gebäude übermittelt Warnhinweise direkt an die
            Betreiber, um schnell zu reagieren. In Zeiten, in
            denen Photovoltaikanlagen und E-Ladestationen
            für Unternehmen boomen, bieten diese Liveein-
            sichten entsprechende Vorteile. „Egal ob Netzaus-
            lastung oder Performance. Dank des Live-Dash-
            boards sieht man auf den ersten Blick, was sich
            tut, und das ermöglicht es, Handlungsempfeh-
            lungen direkt abzuleiten.“Auf der Plattform des
            Anbieters verfügt Peneder sogar über einen eige-  „Seit Anfang des Jahres 2022 werden die Pulver-  Biomasse statt
            nen  Entwicklungspfad.  „In  unserem  Tool  gibt   beschichtung und die Gebäudeheizung mit Bio-  Gas: Der Peneder-
                                                                                                   Produktionsstandort in
            es also Funktionen, die es in anderen Tools der   masse anstelle von Gas betrieben.“   Fraham wurde umfangreich
            Plattform nicht gibt. Sprich, wir bieten einen ei-                                     modernisiert und ist nun
                                                                                                   nahezu klimaneutral.
            genen Weg, der uns von anderen unterscheidet.“  Das Ergebnis: Die Abhängigkeit von fossilen
                                                        Brennstoffen wurde auf ein Minimum reduziert
            Um über die Aspekte Produktivität und Klima-  und die Energiekosten durch Reengineering des
            wirkung hinauszugehen, hat das Atzbacher Fami-  gesamten Prozesses optimiert. Dank der Belie-
            lienunternehmen gemeinsam mit einem Partner   ferung mit Hackschnitzeln aus der Region sorgt
            zudem  ein eigenes Ökobilanz-Tool  als Teil der   man außerdem für einen geringeren CO 2-Fuß-
            Gebäudebewertung entwickelt. „Während der   abdruck und spart so in Summe rund 400 Ton-
            Energieausweis lediglich die Kilowattstunden   nen CO 2 jährlich ein. Selbst mit gutem Beispiel
            pro Quadratmeter angibt, liefert die Ökobilanz   voranzugehen, ist der Schlüssel zum Erfolg, um
            über unser Tool Auskunft über jeden Kubikmeter   für Kund:innen, Mitarbeitende und Nachwuchs-
            Beton und jeden Quadratmeter Farbe und deren   talente attraktiv zu bleiben._
            Ökowirkung.“  Verwendete Baustoffe, Materia-
            lien und eine etwaige Entsorgung am Ende des
            Lebenszyklus seien für die gesamte Ökobilanz
            von Bedeutung. „Das berücksichtigen wir daher
            direkt im Planungsprozess.“               3    Schritte …

            Klimaneutral bis 2030                          … in eine klimafitte Zukunft

            Neue und vor allem eigene Wege sind bei Peneder
            keine Seltenheit. Denn wie sehr das nachhaltige   1. Die richtige Strategie. Nicht nur Symptome bekämpfen,
            Umdenken in der Baubranche inzwischen Fuß      sondern klare Ziele formulieren, um klimaneutral zu werden.
            gefasst hat, zeigt sich an der Unternehmens-   2. Daten und Informationen nutzen. Den Status quo sowie
            gruppe selbst. Bis 2030 sollen alle Produkte und   die eigenen Stärken und Schwächen zu kennen ist zentral,
            Standorte klimaneutral sein. Ein erster Riesen-  um wirkungsvolle Entscheidungen zu treffen.
            schritt gelang mit der Modernisierung des Wer-
            kes für Brandschutztüren und -tore in Fraham.   3. Konsequente Umsetzung. Den Weg, den man im Vorfeld
            Mit der Weiterentwicklung des Standortes vereint   definiert hat, auch wirklich gehen. Jede Verbesserung der
            die Steigerung der Produktivität und die drasti-  Klimawirkung zählt und ist bei vielen Technologien bereits
            sche Reduktion des CO 2-Fußabdrucks das Beste   umsetzbar.
            aus beiden Welten auch in den eigenen Reihen.


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