Page 119 - 2023_02_DIEMACHER_web_interaktiv
P. 119

Die Gemeinden sind
                                                                                  meist sehr gewillt und
                                                                                 motiviert, oft scheitern
                                                                                   Projekte aber an der
                                                                                  Ressourcenthematik.

                                                                                       Michael Kölbl
                                                                                     Geschäftsführer, RIS























            sentieren und zeigen, was sie zu bieten haben. Es   selbst über Social Media. Auch diesen Input gibt es
            ist ein Irrglaube vieler Menschen – da kommt auch   jetzt für die Nutzer:innen. Die Gemeinden profitie-
            das klassische österreichische Raunzen ins Spiel –,    ren dadurch, da es mehr Content gibt und daher
            dass sich in vielen ländlichen Regionen wenig tut.   wahrscheinlich auch die Zugriffe auf die eigene
            Durch digitale Services wie „GEM2GO“ wird sicht-  Plattform steigen. Die Bürger:innen wiederum
            bar, wie viele Angebote es gibt. Gemeinden hilft   haben zentral alle Informationen gesammelt, ohne
            das, etwa junge Eltern davon zu überzeugen, sie   zusätzlich auf sozialen Medien recherchieren zu
            als neue Heimat auszuwählen. Wir unterstützen   müssen. Eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten.
            Gemeinden dabei, eine Visitenkarte nach außen
            zu haben, die Bürger:innen haben gleichzeitig alle   Wohin geht die Entwicklung von „GEM2GO“?
            Informationen und quasi die Gemeinde am Smart-  Michael Kölbl: Der Servicecharakter wird besonders
            phone in der Hosentasche.                   im E-Government-Bereich zunehmen, die Digita-
                                                        lisierung der Amtswege wird sich intensivieren.
            RIS arbeitet intensiv mit Gemeinden zusammen.   Unsere Plattform gibt es österreichweit, wir betreu-
            Wie ist das Mindset dort bezüglich Digitalisierung?  en mehr als 60 Prozent der Städte und Gemeinden.
            Michael Kölbl: Die Gemeinden sind meist sehr ge-  Das Projekt mit Newsadoo startet in Oberöster-
            willt und motiviert, oft scheitern Projekte aber an   reich, könnte aber auch in anderen Bundesländern   via diesem
            der Ressourcenthematik. Nachdem Österreich so   oder außerhalb Österreichs ausgerollt werden. Wir   QR-Code kannst
                                                                                                       du die „GEM2GO“
            kleinstrukturiert ist, müssen oft einzelne Personen   werden natürlich das Serviceangebot von „GEM-  App für deine
            viele Bereiche übernehmen. Deswegen schätzt man   2GO“ erweitern und Gemeinden auf deren Weg hin   Gemeinde
                                                                                                       downloaden:
            unsere Standardlösungen. Auch durch das Projekt   zur Digitalisierung begleiten._
            mit Newsadoo fällt kein Mehraufwand für die Ge-
            meinden an, da die Integration der Inhalte automa-
            tisch funktioniert. Insgesamt denken Gemeinden,
            auch aufgrund eines Generationswechsels, meist
            viel digitaler, als man es vielleicht vermuten würde.
            Stichwort Newsadoo: Welche Bedeutung
            hat das gemeinsame Projekt mit dem
            Startup für euer Angebot?                      Zahlen und Fakten zu „GEM2GO“
            Michael Kölbl: Wir bringen zwei Welten zusammen.
            Die Gemeinden selbst stellen bereits viele Infor-
            mationen zur Verfügung, dennoch fehlen auch oft   Reichweite_ 3.300.000 Einwohner:innen
            Informationen aus anderen Bereichen, etwa von   Betreute Gemeinden_>1.250
            den Vereinen oder der Feuerwehr. Oftmals berich-  Monatlich versendete Push-Nachrichten_5.000.000
            ten regionale Medien über die diversen Mitglieder
            einer Gemeinde, aber natürlich auch die Vereine


                                                                                            119
   114   115   116   117   118   119   120   121   122   123   124