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„Hurra!“ schreit, ist aus der Invention eine Innova-

tion geworden. Dazu braucht das innovative Pro-

dukt, die Dienstleistung oder das Geschäftsmodell 

genug Freiraum, damit unterschiedliche Ideen und 

Lösungsansätze möglich sind.

WEIDINGER

_In den Lehrbüchern wird man 

dazu Schlagwörter wie Marktbeobachtung, De-

sign Thinking Workshops, agile Arbeitsweisen 

und Methoden- sowie Prozesskompetenz fin-

den. Ganz wichtig ist aber auch die Meinung der 

Kunden selbst. Denn am Ende des Tages werden 

Innovationen davon getrieben, die Wünsche der 

Kunden besser erfüllen zu können.

ZIKELI

_Wir beginnen immer mit einer Wett-

bewerbsanalyse und versuchen uns einzustufen: 

Wo sind wir schlechter als der Mitbewerb und 

wo sind wir besser? Gegebenenfalls operieren wir 

dabei auch mit Nutzwertanalysen und bewerten 

einzelne Produkte oder Produktionsverfahren. 

Wenn man genügend Parameter definiert, kann 

man sehr exakte Bewertungen vornehmen. An-

schließend muss man eine Scorecard aufstellen, 

um die vielversprechendsten Verbesserungspoten-

tiale zu identifizieren. So kommt man zu einer 

guten und vor allem auch bewussten Innovations-

strategie.

STOP! DIESE DREI FAKTOREN 

 VERHINDERN INNOVATION

KÜHNER

_Eine geringe Fehlertoleranz, wenig 

Leadership und eine zu starke Fokussierung auf das 

Heute anstatt das Morgen. 

HAINDL-GRUTSCH

_Starre Hierarchien und Top-

down-Führungsansätze hemmen Innovation. Ab-

schottung, also das Bild vom einsamen Forscher 

vor seinem Computer, ist heute nicht mehr aktuell. 

Durch branchen- und technologieübergreifende 

Vernetzung entstehen Impulse und innovative Er-

gebnisse. Das dritte Hemmnis für Innovation ist zu 

wenig Bildung, Weiterbildung und Investition in 

Forschung.

WEIDINGER

_Zu starre Mindsets, fehlende Kom-

petenzen in Methodik und Prozessgestaltung so-

wie langsame Prozesse zählen für mich zu den 

größten Störfaktoren.

ZIKELI

_Das Ausbleiben einer gelebten Ideenfrei-

heit ist definitiv ein Hemmnis für Innovationen. 

Außerdem ist zu wenig Marktbeobachtung und 

dementsprechend zu geringe Marktkenntnis ein 

No-Go. Man muss einfach wissen, wo man im 

Wettbewerb steht und über ein entsprechendes 

Ranking verfügen: Bin ich Marktführer, bin ich 

Technologieführer oder bin ich eigentlich nur 

Mitläufer? Und der dritte Punkt ist die mangeln-

de Bereitschaft für hohe finanzielle Aufwendun-

gen – denn Innovation ist meist sehr teuer.

DIESE INNOVATION MACHT 

 BESONDERS STOLZ

KÜHNER

_Man hat natürlich immer die aktuellsten 

Ereignisse frisch in Erinnerung: Wir haben während 

der Covid-19-Krise ein Virusstabilisierungsröhr-

chen entwickelt. Zu Beginn der Krise waren die Na-

sen-Rachen-Abstriche nicht sehr lange haltbar, was 

natürlich für die Testungen ein Problem war. Uns ist 

es dann innerhalb von nur drei Wochen gelungen, 

ein Röhrchen zu entwickeln, in dem die Abstriche 

bis zu 72 Stunden haltbar sind. Damit können wir 

helfen, weltweit Millionen von Tests mit einer ho-

hen Sicherheit durchzuführen. Dass uns das in so 

kurzer Zeit gelungen ist, macht uns natürlich be-

sonders stolz.

WEIDINGER

_Hervorzuheben sind sicherlich 

unsere neuen digitalen Dienstleistungen und An-