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 Text Daniel Schöppl,  
 

 Lena Linortner

 Foto raumpixel.at

Wer jetzt schon damit begonnen hat, seine Geld-

reserven zu zählen, um sich sein Stück Zukunft zu 

kaufen, wird wohl gleich enttäuscht sein. Ganz so 

einfach ist es natürlich nicht. Es benötigt schon 

wesentlich mehr als eine große Summe Geld, um 

die Zukunft zu gestalten. Wenn es nach dem Ma-

schinenbauunternehmen Fill geht, wäre neben 

einem Investitionsvolumen von zehn Millionen 

Euro etwa noch eine Bauzeit von vierzehn Mo-

naten zu nennen. So lange hat die Errichtung der 

6.400 Quadratmeter großen Fill Future Zone ge-

dauert.

Damit ist am Firmenstandort im oberösterreichi-

schen Gurten in diesem Zeitraum ein Zentrum 

für Digitalisierung, Forschung und Entwicklung 

entstanden, in dem seit Ende Juni 150 Mitarbei-

ter an neuen Entwicklungsprojekten für diverse 

Industrien arbeiten. „Der globale Megatrend Di-

gitalisierung beeinflusst nahezu alle Bereiche unse-

res Lebens. Umso wichtiger ist es für die Wettbe-

werbsfähigkeit und Innovationskraft, hier Vorreiter 

zu sein. Mit dem Bau der Future Zone setzen wir 

ein starkes Zeichen für die Digitalisierung und ein 

klares Bekenntnis zum Standort Gurten“, erklärt 

Geschäftsführer und Eigentümer Andreas Fill die 

Hintergründe zum Bau des Innovationszentrums.

 „Die Fill Future Zone ist ein Hightech-Zentrum, 

in dem Digitalisierung, Softwareentwicklung und 

mechanische Entwicklung vorangetrieben wer-

den. Sie ermöglicht einen Blick in die Zukunft 

der Maschinenproduktion. Dank intelligenter 

Simulationsmodelle können wir hier Anlagenin-

telligenz auf ein komplett neues Level heben. Von 

der Produktionsplanung über die Materialnutzung 

bis hin zur Produktivität und zur Zuverlässigkeit 

können wir in unserer Future Zone alles opti- 

mieren.“

FORSCHUNG FÜR GROSS UND KLEIN

Im neuen Forschungszentrum sollen nicht nur Lö-

sungen für die Industrie entstehen, sondern es soll 

auch negativen Entwicklungen am Arbeitsmarkt 

entgegengewirkt werden. „Der bestehende Fach-

kräftemangel ist kein Geheimnis und wir wissen, 

dass die demografische Entwicklung der Bevölke-

rung keine Besserung verspricht. Deshalb haben 

wir uns dazu entschieden, unser Schicksal selbst in 

die Hand zu nehmen und die Jugend schon früh-

zeitig spielerisch an MINT-Berufe heranzuführen“, 

so Andreas Fill. Auf dem Areal wurde daher auch 

ein 140 Quadratmeter großes Labor errichtet –  

das Fill Future Lab. Die eigens für Schüler geschaf-

fene modulare Werkstätte lädt zum Querdenken 

und kreativen Arbeiten ein. Wissbegierigen Kin-

dern und Jugendlichen sollen hier durch verschie-

dene Vorträge, Workshops und Events die For-

schungsgebiete Naturwissenschaft, Mechatronik 

und Digitalisierung nähergebracht werden.

 Eigentlich sollten im Fill Future Lab aktuell  be-

reits junge Nachwuchstüftler an ihren eigenen 

Spaßprojekten forschen, aufgrund des Coronavi-

rus musste der geplante Start allerdings verschoben 

werden. „Sofern es die Bestimmungen erlauben, 

werden wir die Türen des Future Labs im Herbst 

dann auch tatsächlich öffnen. Wir sind jedenfalls 

zuversichtlich, dass das unter den entsprechenden 

Auflagen möglich ist, und freuen uns schon sehr 

darauf, den Nachwuchs hier begrüßen zu dürfen.“_ 

DIE 

ZUKUNFT IST JETZT!

Die Zukunft ist ein visionärer Ort: Keiner weiß, wie sie wirklich aussieht, und dennoch hat jeder 
eine ungefähre Vorstellung davon. Für zehn Millionen Euro kann man diesen Ort allerdings schon 
heute konkret mitgestalten und vage Vorstellungen zur Realität werden lassen.