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Als Landeshauptmann hat man tagtäglich viele und auch viele tragende 

Entscheidungen zu treffen. Beim Treffen dieser Entscheidungen steht 
nicht selten auch eine „Was wäre, wenn“-Frage im Raum. Aber ob sich 

Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer jene „Was wäre, wenn“-

Fragen, die wir ihm an diesem sommerlich warmen Herbsttag in seinem Büro 
im Linzer Landhaus stellen, zuvor schon mal gestellt hat?  

Manche davon wohl kaum. Denn seine erste Re-

aktion auf die meisten Fragen ist erst einmal ein 

überraschter Blick. Aber kurz darauf findet er auf 

jede Frage eine Antwort. Und so erfahren wir 

nicht nur, welches Unternehmen er gegründet 

hätte, wenn er denn eines gegründet hätte. Oder 

ob er in die Bundesregierung wechseln würde, 

wenn er danach gefragt werden würde. Sondern 

auch, wo er gerne mal einen Tag verbringen wür-

de, wenn er unsichtbar wäre. 

Politik

… Sie nicht Politiker wären, was wären 
Sie dann?

STELZER

_Als ich klein war, wollte ich vieles wer-

den – vom Straßenbahnfahrer bis zum Arzt. Wenn 

ich nicht in die Politik eingestiegen wäre, würde 

ich wohl immer noch in einer Bank arbeiten.  

… wir das Jahr 2030 schreiben würden, 
vor welchen Aufgaben würden Sie dann 
jetzt wohl stehen?

STELZER

_Wahrscheinlich vor vielen, die wir 

uns jetzt noch gar nicht vorstellen können. Aber 

sicher auch vor der Aufgabe, möglichst viel Zu-

sammenhalt in der Gesellschaft zu ermöglichen. 

Und bei innovativen Entwicklungen vorne mit 

dabei zu sein – das wird auch 2030 ein ständiges 

Ringen und Kämpfen sein.

… die Landtagswahl schon morgen wäre, 
wie würde das Ergebnis wohl aussehen?

STELZER

_Wenn sie schon morgen wäre, dann 

wäre ich heute wahrscheinlich nicht mehr sehr 

relaxed. Aber ich hoffe, dass das Ergebnis gut 

ausfallen würde. Und der offensichtlichen Stim-

mung im Land entnehme ich, dass es eine deutli-

che Nummer eins gibt, nämlich unsere Partei. Ich 

hoffe natürlich, dass sich das auch im Ergebnis 

niederschlagen würde.

… Bundesländer in Österreich zusammen-
gelegt werden würden – welches der acht 
würden Sie dazunehmen? 

STELZER

_Salzburg war schon mal teilweise bei 

Oberösterreich, das sind unsere Nachbarn. Also 

wahrscheinlich würde ein naheliegendes Nach-

barland am besten zu Oberösterreich passen. Aber 

ich glaube, die Kollegen aus den Nachbarländern 

würden das genauso sehen. 

… Sie 20 Minuten mit Donald Trump im 
Fahrstuhl feststecken würden, worüber 
würden Sie sich unterhalten?

STELZER

_Dann würde ich hoffen, dass ich über-

haupt zu Wort komme. Und ich würde versuchen, 

ihn zu fragen, wie viel von dem, was er sagt, auch 

mit dem übereinstimmt, was er wirklich meint. 

… Sie als Frau geboren wären? Wären 
Sie dann heute auch Landeshauptfrau?

STELZER

_Ich würde sicher auch das machen, 

wovon ich überzeugt bin und was mir große Freu-

de macht. Vielleicht wäre es auch die Position der 

Landeshauptfrau. 

… Sie ein Unternehmen gegründet 
hätten, welches wäre das?

STELZER

_Vielleicht eines in der PR-Beratung 

oder in der Politik-Beratung.

… Sie Bundeskanzler Sebastian Kurz 
bitten würde, in die Bundesregierung zu 
wechseln?

STELZER

_Dann würde ich sagen, mein Platz ist 

in Oberösterreich, und da bleibe ich auch. 

Standort

... die Technische Universität nicht nach 
Oberösterreich gekommen wäre?

STELZER

_Dann wäre das ein unglaublicher 

Nachteil für den Industriestandort und damit 

für den Arbeitsplatzstandort Oberösterreich. Es 

wären vergebene Chancen für unsere jungen Ge-

nerationen und erst recht für die kommenden 

Generationen. Und wir würden weiterhin gegen-

über jenen Regionen auf der Welt zurückfallen, 

die uns in der Digitalisierung leider jetzt voraus  

sind. 

… die TU ein Angebot-Nachfrage-Problem 
hätte, also zu wenige Studenten hier 
studieren möchten?

STELZER

_Also ich rede gern im Konjunktiv, 

aber das kann ich mir beim besten Willen nicht 

vorstellen.