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Michael Gesswein 

Siegfried Spiessberger 

sind Geschäftsführer der 

Maximilianhof Immobilien, einer 

Sparte der Maximilianhof Gruppe, 

welche Spezialisten aus Recht, 

Immobilien und Marketing bündelt. 

Die Maximilianhof Immobilien ist 

Immobilientreuhänder mit Fokus 

auf die Geschäftsbereiche 

Projektentwicklung 

und Bauträger. 

was für einen Bauträger untypisch ist“, erklärt 

Gesswein und ergänzt: „Wir hatten bereits vie-

le Projekte im Sanierungsbereich, bei einigen 

haben wir mit dem Denkmalschutz zusammen-

gearbeitet.“ Sollte die Bausubstanz aber nicht 

mehr zu erhalten sein, dann „müsse man das 

Gebäude abreißen und an dieser Stelle wieder 

möglichst im gleichen Stil neu aufbauen“. Man 

versiegelt dadurch keine neuen Flächen und zer-

stört das Landschaftsbild nicht mit „stillosen 

Neubauten“, wie Spiessberger es nennt: „Natur 

und Wohnen müssen in einem gesunden Gleich-

gewicht gehalten werden. Als Bauträger braucht 

man ein Gespür dafür, wie auf den jeweiligen 

Grundstücken gebaut werden darf. Wir über-

legen uns immer sehr genau, welcher Architekt 

hinsichtlich seiner Stilrichtung und Planungs-

grundsätze am besten zur Liegenschaft passt und 

die Architektur am besten in die Natur und die 

Umgebung einfügt.“ 

ZURÜCK ZUM ZENTRUM 

Neben Flächenversiegelung ist Zersiedelung 

eine große Herausforderung für kleinere Städte 

und Regionen. Spiessberger: „In unserer Sparte 

leistbares Wohnen sind wir verstärkt in kleine-

ren Städten und größeren Gemeinden wie Vöck-

labruck, Schwanenstadt, Lambach und Win-

dischgarsten unterwegs, wo wir gemeinsam mit 

gemeinnützigen Wohnbauträgern Wohnbauten 

entwickeln. Hier muss man oft um das Thema 

Baudichte kämpfen. Viele Bauträger bauen am 

Ortsrand, wo keine Infrastruktur vorhanden ist: 

Leitungen für Strom und Wasser müssen erst 

verlegt werden. Und es ist natürlich wenig bis 

keine öffentliche Verkehrsanbindung vorhan-

den.“ Das erschwere die Entwicklung von klei-

neren Regionen und von Projekten in Stadt- und 

Ortszentren. „Wir setzen uns sehr für die Nach-

verdichtung im Zentrum ein, denn sie hat viele 

Vorteile: Sie schont das Klima und ist wirtschaft-

licher, da sie nicht nur die Infrastrukturkosten 

senkt, sondern auch die Gemeinschaft stärkt“, so 

Spiessberger. Neue Wohnprojekte betreut man 

am Maximilianhof als Bauträger ab der Grund-

stücksfindung, ein „Gebäudeleben“ lang. „Bei 

uns sieht jedes Projekt anders aus. Wir beurtei-

len jedes Grundstück oder jede Baufläche indi-

viduell und überlegen uns, wie wir das Projekt 

gestalten können, damit es das gesamte Umfeld 

bereichert. Was fügt sich in die Umgebung am 

besten ein und ist der Gesellschaft dienlich? Wir 

bemühen uns von Beginn an, einen Interessens-

ausgleich zwischen den unterschiedlichen Akteu-

ren zu finden: Nachbarn, zukünftige Bewohner, 

Umgebung, Gemeinde.“ Und wie wird man den 

unterschiedlichen Bedürfnissen von zukünftigen 

Bewohnern in einem Projekt gerecht? „Beim 

Vertrieb der Immobilie haben wir ja den ersten 

Kontakt mit dem Interessenten. In dieser Phase 

kann man klären, welche Wohnung und welche 

Ausstattung am besten für die unterschiedli-

chen Bedürfnisse passt. Wir bieten Paketlösun-

gen mit Ausstattungsvarianten an, um so viele 

Wünsche wie möglich abdecken zu können.“ 

Um eine Nachverdichtung in Zentren zu ermög-

lichen, müsse wieder mehr „in die Höhe“ gebaut 

werden dürfen. Spiessberger: „Mehrgeschossi-

ge Bauten bringen mehr Wohnfläche und man 

verschwendet weniger Grund- und somit Grün-

fläche für den Bau. Damit bleibt mehr Raum 

für Erholungs- und Begegnungszonen für die  

Bewohner.“ 

INDIVIDUELL, 

ABER NICHT ALLEINE

Doch nicht nur außerhalb, sondern auch inner-

halb der Wohnbauten werden Begegnungszonen 

wichtiger werden. Die Sehnsucht nach Gemein-

schaft ist über Jahre als Reaktion auf zunehmende 

Individualisierung entstanden. Eine Sehnsucht, 

die vermehrt in Städten zu finden ist. Horx-Strat-

hern: „In größeren Städten gibt es bis zu 50 Pro-

zent Singlehaushalte. Man merkt, dass die starke 

Urbanisierung und Individualisierung dazu bei-

getragen haben, dass viele Menschen einsam ge-

worden sind. Es ist gut, dass wir seit der Co-

ronakrise nun offen darüber sprechen können.“ 

Trends wie Co-Working, Co-Gardening, Co-

Mobility und eben auch Co-Living sind eine