90

 Text Daniel Schöppl

 Foto Gettyimages; Moser,  
 

 Söser: RMOÖ;  

 

 Geist, Wieser: SCCH

stark auf Bürgerbeteiligung. Die Entwicklung 

einer Region ist stark von visionären Zukunfts-

fragen geprägt und Kinder sind dermaßen unvor-

eingenommen, dass sie hier wirklich neue Aspek-

te einbringen können. Sie beschneiden sich nicht 

selbst in ihren Ideen und das macht es wahnsinnig 

spannend. Da waren schon die lustigsten Ideen 

für Projekte dabei. Eines meiner persönlichen 

Highlights waren Jägerstände für Kinder, die sie 

bemalen und gestalten können. 

SÖSER

_Ich würde es so versuchen: Ich bin ein 

Berater für Gemeinden und unterstütze den Bür-

germeister dabei, herauszufinden, welche Anlie-

gen für die Bewohner der Gemeinden wichtig 

sind. Ich überlege mir dann, wie man diese Ideen 

finanzieren und umsetzen kann. So entstehen 

neue Freizeitmöglichkeiten wie Wander- und 

Radwege oder auch Spielplätze für Kinder.

Was ist die größte Herausforderung 
in Ihrem täglichen Schaffen?

SÖSER

_Mein Schwerpunkt sind Gemeindeko-

operationen. Hier sind die komplexen Verhand-

SCHEITERN 

ALS TEIL DER 

STRATEGIE

Für die meisten Menschen sind Misserfolge unangenehm. Was aber, wenn sich langfristige 
Erfolge erst nach vielen kleinen Rückschlägen einstellen? Darüber könnten Forscher und 
Regionalmanager
 Bücher schreiben, mit denen sie ganze Bibliotheken füllen. Welche Talente man 
mitbringen muss und wie man ticken sollte, um in solchen Berufen erfolgreich zu sein? Forscher 
des Software Competence Centers Hagenberg und Regionalmanager der oberösterreichischen 
Regionalentwicklungsagentur RMOÖ berichten.

Wie kann man sich den Berufsalltag eines 
Regionalmanagers vorstellen? 

SÖSER

_Der klassische Alltag wirkt ein wenig un-

spektakulär. Wir telefonieren, schreiben Konzepte 

und sitzen viel vor dem Computer. Wir moderieren 

aber auch Veranstaltungen und Workshops oder 

machen Förderberatungen für Einzelpersonen. 

MOSER

_Wobei ich nicht sagen würde, dass wir 

einen klassischen Alltag haben. Bei mir gleicht 

fast kein Tag dem nächsten. Es gibt immer so vie-

le unbekannte Faktoren in unseren Projekten, die 

den Job sehr spannend und abwechslungsreich 

machen! In der Regel befindet man sich keine 

fünf Tage in der Woche am gleichen Platz.

Wie würden Sie einem sechsjährigen 
Kind Ihren Beruf beschreiben? 

MOSER

_In meinem Fachbereich leisten Kinder 

auch tatsächlich einen wichtigen Beitrag. Als Teil 

der Agenda 21, dem Aktionsplan der Vereinten 

Nationen zur Umsetzung einer nachhaltigen Ent-

wicklung, setzen wir in meinem Fachbereich sehr 

#1

 „Das richtige Timing 

ist enorm wichtig“

Regionalmanager sind oft visionäre Typen, schließlich ist es ihre Aufgabe, Lebensräume nach-
haltig weiterzuentwickeln und zukunftsfit zu machen. Eine Aufgabe, mit der sich Stefanie Moser 
und Christian Söser als Regionalmanager der Regionalentwicklungsagentur des Landes Ober-
österreich (RMOÖ) täglich auseinandersetzen. Warum Visionen aber an der Realität scheitern 
können und weshalb sie dennoch ein ausgezeichneter Nährboden für gute Ideen sind, 
erzählen sie im Interview.