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3  Fragen an …

… Svea Mayer
Werkstoffwissenschaftlerin 
an der Montanuniversität 
Leoben.

01 

Frau Mayer, Ihr Lebenslauf liest sich wie eine einzige 

Erfolgsgeschichte. Alleine die Auszeichnungen, die Sie seit 
2005 erhalten haben, nehmen eine eigene A4-Seite ein. 
Ich versuche einfach nur, zu jeder Zeit mein Bestes zu geben 
und Neues zu lernen. Vielleicht fällt es mir tatsächlich leichter 
als anderen, mein theoretisches Verständnis komplexer 
metallkundlicher und metallphysikalischer Vorgänge auf 
praktische Fragestellungen anzuwenden und mit industriellen 
Partnern in Produktentwicklungen umzusetzen. Bewusst wurde 
mir das erst durch Stipendien, Preise und Auszeichnungen. 
Mein „Talent“ erlaubte es mir, bei meinen wissenschaftlichen 
Arbeiten bereits einige Werkstoffe zu etablieren – etwa einen 
Hochtemperaturleichtbauwerkstoff aus einer Titanaluminid-
Legierung zum Einsatz in der neuesten Generation von 
Flugzeugtriebwerken und Abgasturboladern. Ich würde das 
allerdings nicht einer besonderen Begabung zuschreiben, 
sondern eher als langen Reifeprozess sehen, der viel Fleiß 
erfordert. Deshalb bin ich auch überzeugt davon, dass jeder mit 
seinen Aufgaben wachsen kann.

02

 Wieso sind Frauen in technischen Berufen immer noch 

unterrepräsentiert? Welche Anreize könnten das ändern?
Ich versuche selbst einen Beitrag zu leisten, um Schülerinnen für 
technische Berufe zu begeistern, indem ich meine Erfahrungen 
bei Informationsveranstaltungen wie „Frauen in die Technik“ 
vermittle. Es ist mir wichtig, junge Frauen zu ermutigen und zu 
zeigen, dass berufliche Karrieren in naturwissenschaftlichen Be-
reichen auch als Frau mit Kind möglich sind. Denn das ist nach 
wie vor ein großes Hindernis für viele weibliche Nachwuchsta-
lente.

03 

Welche Ziele haben Sie sich für die Zukunft noch gesetzt? 

Für welche Erfindung würden Sie gerne berühmt werden? 
Das nächste Ziel ist die Professur. Am Weg dorthin möchte ich 
mein internationales Netzwerk weiter ausbauen, um meinen 
wissenschaftlichen Horizont laufend zu erweitern und meinen 
Forschungsbereich voranzutreiben. Mein Fokus liegt dabei auf 
der anwendungsorientierten Grundlagenforschung, wobei ich 
zu diesem Zeitpunkt noch keine spezifische Erfindungsidee 
mit kommerzieller Nutzung im Kopf habe. Ich würde aber 
gerne mit einer Werkstoffinnovation für intelligente und 
nachhaltige Mobilität zum Klimaschutz beitragen. Die 
Belohnung für Erfolg in der Forschung ist für mich nicht 
Weltruhm, sondern die akademische Anerkennung in der 
wissenschaftlichen Community!

Start_5. November 2020 im Wissensturm

Dauer_4 Semerster, 18 Module

Seminarzeiten_Donnerstag (abends), 
Freitag und 
Samstag (ganztags)

Kosten_16.700 Euro

Teilnehmerinnen_Maximal 20 
pro Lehrgang (alle zwei Jahre)

Infoabende_7. September 2020 und 
1. Oktober 2020 jeweils um 18:30 Uhr 
im Wissensturm

Die 

MACHERinnen 

von morgen

Ein Talent ist geschlechtsneutral, schließlich 

sagt man auch DAS Talent. Betrachtet 

man die Managementebenen, könnte 

man jedoch vermuten, dass der Duden 

hier einem Irrtum unterliegt – DER Talent 

scheint viel treffender. Deshalb ein Tipp: 

Es heißt DIE Begabung und davon gibt 

es mehr als genug in den heimischen 

Ausbildungsstätten.

Einer dieser „Geheimtipps“ ist der 

JKU-Lehrgang „MBA 

Management und Leadership für Frauen“

, der in Ko-

operation mit der Volkshochschule Linz stattfindet. Der 

Lehrgang richtet sich an Frauen, die sich bereits in Füh-

rungspositionen befinden oder sich künftig dafür quali-

fizieren wollen. „Wir alle kommunizieren unterschied-

lich, jede und jeder mit individuellen Schwerpunkten 

und Charakteristiken. Dabei haben das Umfeld und die 

jeweiligen Kommunikationspartnerinnen und Kommuni-

kationspartner einen wesentlichen Einfluss. Setzt sich eine 

Ausbildungsgruppe ausschließlich aus Frauen zusammen, 

werden Fragen aus deren Blickwinkel gestellt und Themen 

aus weiblicher Perspektive diskutiert. Das trifft sowohl auf 

klassische Managementfunktionen als auch auf Aspekte 

der Persönlichkeitsentwicklung zu“, erklärt Absolventin 

Doris Rom und ergänzt: „Die Ausrichtung auf Frauen war 

für mich kein Entscheidungskriterium, sondern eher ein 

Anlass zur Skepsis. Im Laufe des Lehrgangs habe ich jedoch 

viele für mich neue und unglaublich wertvolle Erkenntnis-

se in diesem Zusammenhang gewonnen. Deshalb bin ich 

heute gerade von diesem Aspekt absolut überzeugt.“ Die 

Ausbildung beinhaltet wichtige wirtschaftliche Grundla-

gen und führungsrelevante Inhalte. „Unglaublich positiv 

habe ich dabei die allgegenwärtige Verbindung zur Praxis 

erlebt. Die eigene berufliche Erfahrung hilft im Verständ-

nis der Theorie und die bunte Zusammensetzung der 

Lehrgangsgruppe eröffnet Einblicke in sehr unterschied-

liche Arbeitswelten und damit neue Perspektiven“, so 

Doris Rom. „Durch den Lehrgang habe ich mein 

beruf-

liches Selbstverständnis neu geordnet und weiter-
entwickelt

. Daraus erwächst für mich Selbstbewusstsein, 

Neugier und Zuversicht für künftige Herausforderungen.