88
Das Maschinenbauunternehmen Fill eröffnet im Spätsommer sein Future Lab im Innviertel.
In einem 140 Quadratmeter großen Labor sollen künftig junge Talente entdeckt werden.
Die Einrichtung stellt ein zusätzliches Bildungsangebot für Kinder und Jugendliche
dar und soll dem Fachkräftemangel in MINT-Bereichen entgegenwirken.
EIN VERSUCHSLABOR
DIAGNOSTIZIERT
TALENT
„Wir sind davon überzeugt, dass Bildung der Schlüs-
sel zu einer nachhaltigen Zukunft der Gesellschaft
ist. Um Wissen als Ressource zu fördern und den
Wohlstand der Gesellschaft auch in Zukunft fort-
während zu gewährleisten, müssen Talente früh er-
kannt und gefördert sowie Bildungsbarrieren konse-
quent abgebaut werden“, erklärt Eva-Maria Rendl,
Teamleiterin der Personalentwicklung bei Fill,
die Beweggründe für das „Talente-Labor“. Durch
einen interaktiven Stationenbetrieb lernen Schüler
verschiedene Zukunftskompetenzen kennen und
können so ihre Interessen und Talente entdecken.
Begleitet werden die Kinder und Jugendlichen da-
bei von den Fill-Role-Models, die im Austausch mit
dem Nachwuchs einen Eindruck von Berufsbildern
und Karrieremöglichkeiten in MINT-Bereichen ver-
mitteln. „Wir bieten ein modulares System, welches
sich über das gesamte Schuljahr erstreckt. Jedes Mo-
dul ist eine in sich abgeschlossene Lehreinheit, die
sich spielerisch mit verschiedenen Themenbereichen
auseinandersetzen – von Digitalisierung über Robo-
tik und Maschinenbau bis hin zu Energie, Umwelt
und Ressourcen“, so Rendl. Unterstützt wird das
Projekt von Futurespace. „Mit Futurespace haben
wir einen Partner, der langjährige Erfahrung im Be-
reich von Experimentalworkshops mit Kindern mit-
bringt und die Hard- sowie Software zur Verfügung
stellt. Wir befinden uns in enger Abstimmung und
entwickeln das Konzept laufend gemeinsam weiter.“
MEHR ALS EINE AUSBILDUNGSSTÄTTE
Das Bildungsangebot wurde für verschiedene Ziel-
gruppen entwickelt und umfasst Stationen für
Volksschulen, Mittelschulen, AHS und BHS. Vom
Wissenstransfer profitieren aber nicht nur die Schü-
ler, auch für Fill ist der Austausch wertvoll: „Kinder
und Jugendliche gehen mit einer besonderen Neu-
gierde an neue Aufgaben heran – auf diesen Lerner-
fahrungen können wir wiederum aufbauen“, erklärt
Fill-Personalentwicklerin Sandra Murauer. Und die
Einrichtung hat noch mehr Potential: „Auch unsere
Kunden und Lieferanten haben hier die Möglich-
keit, gemeinsam mit uns an neuen Innovationen
und Kooperationen zu arbeiten. Das Future Lab
Innviertel ist ein Kreativraum, Innovationshub und
eine offene Denkfabrik, wo viele geniale Ideen ent-
stehen können.“
Die offizielle Eröffnung war ursprünglich am 8.
Mai geplant und hätte im Zuge der „Langen Nacht
der Forschung“ stattfinden sollen – doch dann kam
Corona. Im Spätsommer öffnet das Future Lab
Innviertel deshalb seine Türen vorerst für eine vier-
wöchige Ferienbetreuung für die Kinder der Mitar-
beiter. „Ab Herbst können wir auch Schulklassen im
Lab begrüßen. Natürlich unter der Voraussetzung,
dass die gesetzlichen Rahmenbedingungen zu die-
sem Zeitpunkt gegeben sind. Aber momentan sind
wir diesbezüglich sehr zuversichtlich“, so Murauer.
„Wir freuen uns jedenfalls schon riesig darauf, wenn
es dann endlich losgeht!“_
Menschen, die Spaß an ihren
Aufgaben haben und ein
Talent dafür mitbringen, sind
leistungsfähiger, motivierter
und erfolgreicher.
Eva-Maria Rendl
Teamleiterin, Personalentwicklung Fill
Text Daniel Schöppl
Foto Fill, privat