54
Wieselburg geschöpft. Huber: „Wir wollen Bier
eine verantwortungsvolle Heimat geben.“
Tatsächlich setzt man nicht nur auf regionale
Rohstoffe, sondern engagiert sich in vielen Punk-
ten für die Umwelt. 50 Prozent der thermischen
Energie kommen direkt aus einem benachbarten
Holzverarbeitungsbetrieb, der Energieverbrauch
wird laufend optimiert. „Die Biervorwärmung
erfolgt in den Flaschenfüllanlagen, die Abwärme
aus dem Sudhaus wird für die Fußbodenheizung
in anderen Bereichen der Brauerei verwendet“,
erklärt Huber. International zählt die Brauerei
Wieselburg zu den effizientesten in puncto Ener-
gie- und Wasserbedarf und wurde 2015 mit dem
Energy Globe in Niederösterreich für ihr Fern-
wärmeprojekt mit einer benachbarten Firma aus-
gezeichnet.
FLASCHENVERSCHLUSS
MIT KULTFAKTOR
Beim Brauen selbst setzt Wieselburger auf Be-
ständigkeit, ohne zeitlich begrenzten Trends
hinterherzulaufen. „Unsere Bierspezialitäten mit
Kultcharakter haben das ganze Jahr über Saison“,
sagt der Braumeister, „wir treffen seit 1770 den
Geschmacksnerv der Zeit.“ Eine der Spezialitä-
ten ist das Wieselburger Stammbräu – es über-
zeugt durch vollmundigen, malzig-würzigen
Geschmack. Die Bierspezialität schlechthin ist
allerdings das Wieselburger Schwarzbier, das mit
seinen dezenten Kaffee- und Bitterschokoladeno-
ten Freunde des guten Biergeschmacks überzeugt.
Alleinstellungsmerkmal hat die Brauerei aber
nicht nur durch das Bier selbst, sondern auch
mit den Flaschen – oder besser gesagt mit ihrem
Verschluss. Seit den 1980er Jahren setzt man
auf einen Bügelverschluss, der bei Bierfreunden
längst Kultstatus genießt. Das laute und unver-
wechselbare „Ploff“ lässt die Herzen vieler Wiesel-
burger-Fans in ganz Österreich und darüber hin-
aus schneller schlagen. Und das vermutlich auch
noch in den kommenden 250 Jahren._
Wir treffen
seit 1770 den
Geschmacksnerv
der Zeit.
Christian Huber
Braumeister,
Wieselburger Brauerei