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verständlich“, antwortet Zuser prompt. „Es ge-

nügt nicht, Erdäpfelkäse, Liptauer, Käseplatten, 

Gemüse oder Salate anzubieten – das ist mir und 

meinen Kollegen sehr wohl bewusst.“ In seinem 

Betrieb finde das vegetarische Bierdegustations-

menü in bis zu fünf Gängen sehr großen Zu-

spruch – „auch unter Fleischtigern“. 

Ob nun Fleisch oder Gemüse am Teller landet, 

eines wird von Touristen hierzulande immer ge-

schätzt: die oberösterreichische Wirtshauskultur. 

„Sie ist ein Abbild der urösterreichischen Gemüt-

lichkeit und Kulinarik“, sagt Zuser. Seiner Erfah-

rung nach seien die Gäste am meisten von der 

Kombination Alt und Neu begeistert: „Bei uns 

etwa vom Bierkeller mit mehr als 500 handver-

lesenen Biersorten.“ Und hinter vorgehaltener 

Hand fügt er hinzu: „Viele meiner bayrischen 

Gäste behaupten im Bierkeller augenzwinkernd, 

das Innviertel sei das bessere Bayern.“ Was ihn 

außerdem freut: „Unser Verständnis für regionale 

Qualität und Nachhaltigkeit wird für unsere Gäs-

te mehr und mehr intuitiv erlebbar.“ Und da ist es 

wieder – dieses Schmunzeln. Als Antwort auf die 

Frage, was die Gäste sonst noch so im Innviertel 

begeistert: „Unsere authentische Art, unsere ge-

lebte Tradition und unser bisweilen trockener 

Schmäh. Vielleicht traue ich mich eines Tages, 

das zu hinterfragen …“ 

EINFACH MAL ABTAUCHEN

Nicht ganz so trocken ist der Schmäh im Salz-

kammergut – was aber nicht am Schmäh selbst 

liegt, sondern wohl eher an den vielen Seen. Der 

größte unter ihnen ist der Wolfgangsee. Das 

Motto hier: „Meer braucht’s ned!“ Stimmt. Wenn 

man im Restaurant Ledererhaus direkt am See 

sitzt, umgeben von der Bergwelt, fehlt es einem 

tatsächlich an nichts. „Viele Gäste empfinden es 

sogar als Kurzurlaub, wenn sie uns auch nur für 

ein paar Stunden zum Abendessen besuchen“, er-

zählt Christian Kittl, der gemeinsam mit seiner 

Verlobten Franziska Gastberger das Hotel See-

villa und das dazugehörige Restaurant Lederer-

haus führt. Dass sie die Arbeit am Gast glücklich 

macht, merkte Gastberger, die den Betrieb zu-

 Christian Kittl +

Franziska Gastberger

Seevilla Wolfgangsee

„Der Wolfgangsee und die umliegen-
den Berge haben etwas Magisches.“

Oberösterreich ist_das Land mit den 
schönsten Hügeln, Bergen, Seen und 
Flüssen in der Mitte Österreichs.
Typisch oberösterreichisch ist an uns_
gschmo (zu Deutsch: gemütlich, super) 
Unsere Geheimtipps im Salzkammer-
gut
_eine Wanderung zum Mönichsee, 
Pofesen (gebackenes Weißbrot mit 
Powidlmarmelade gefüllt), das Kaiser-
fest in Bad Ischl am 15. August. 

Karl Zuser

Biergasthof Riedberg

„Oberösterreich ist ein Schmelztiegel 
des österreichischen Charmes, der ös-
terreichischen Kultur und Landschaft.“

Oberösterreich ist_alles außer Meer.
Typisch oberösterreichisch ist an 
mir
_neben Sprache, Gemütlichkeit und 
Sturschädelei die angeborene Liebe 
zum Bier. 

Meine Geheimtipps fürs Inn-

viertel_Die urigen, alten Wirtshäuser, 
Stifte, Klöster und Kirchen, die über 
Jahrhunderte hinweg Horte des Wis-
sens gewesen sind und heute lebendi-
ge Geschichte abbilden. 

ICH PACKE IN MEINEN KOFFER …

Oberösterreichs Gastgeber verraten, was man bei einer Reise in ihr 

Bundesland unbedingt dabeihaben sollte:

Bettina Voraberger: „Zeit und Muße, um die herrliche und 
vielfältige Landschaft zu genießen. Berge, Seen, Wälder, 
Hügel, Wiesen und Städte laden zum Verweilen ein.“

Karl Zuser: „Einen Flaschenöffner und einen Taschenfeitel, 
um jede spontane Brettljause zelebrieren zu können.“

Silvia Mayr-Pranzeneder: „Eine Fotokamera und Platz 
für die Linzer Torte zum Mitnachhausenehmen.“ 

Franziska Gastberger: „Geduld – bei so viel 
Gemütlichkeit muss man genießen können.“

Gastronom und Hotelier Karl Zuser (links) mit seinen Eltern.