35

tion von innovativen Arzneimitteln die Nase weit 

vorne. Gentherapeutika werden aktuell nur in den 

USA hergestellt, Europa baut in diesem Bereich 

gerade Kompetenzen auf. China möchte hier nach-

ziehen“, so Herzog. An den weltweiten Standorten 

mit hohen Spezialisationsgraden sehe man die enge 

Vernetzung und Verzahnung der Industrie. „Einige 

österreichische Niederlassungen sind in das globa-

le Forschungsnetzwerk integriert. Wir können also 

nicht nur auf die Produktion, sondern auch auf die 

Forschung im Pharmabereich stolz sein“, sagt der 

Generalsekretär und ergänzt: „Weltweit findet man 

kaum ein Labor, in dem nicht österreichische For-

scher in führenden Positionen tätig sind.“ 

Aktuell setze man sich dafür ein, den Wert klini-

scher Forschung und Studien für die Patienten und 

die Wirtschaft transparenter zu machen. „Klinische 

Studien sind für Innovation und für die Verbesse-

rung der medizinischen Versorgung der Patienten 

unerlässlich. Und auch für die Wirtschaft: Sie gene-

rieren eine jährliche wirtschaftliche Wertschöpfung 

von 144,2 Millionen Euro und schaffen Arbeits-

plätze“, so Herzog. 

EUROPÄISCHEN STANDORT STÄRKEN

Covid-19 hat internationale Abhängigkeiten im 

Pharmabereich sichtbar gemacht. „Wir halten die 

Forderungen von Wirtschaftsministerin Schram-

böck, die Pharmaproduktion in Europa zu er-

höhen, für vernünftig“, sagt Herzog. Gleichzeitig 

müsse man dadurch mit höheren Arzneimittelprei-

sen rechnen. „Das ist ja logisch. Kein Mensch pro-

duziert freiwillig in China, wenn er nicht wegen des 

enormen Preisdruckes dort produzieren muss!“ 

China wurde zur Produktionsstätte 
der Welt. Jetzt fangen wir endlich an, 
darüber nachzudenken.

Alexander Herzog

Generalsekretär, Pharmig

Österreichs größtes Netzwerk
für ehemalige Lehrlinge,
Ausbilder und Unternehmen

zukunft-lehre.at