22

Verpackung nicht ihren Sinn, nämlich den In-

halt zu schützen, erfüllt, dann ist alles umsonst. 

Mein Lieblingsbeispiel ist die Salatgurke: Wenn 

wir als Verbraucher dazu bereit sind, die oberste 

Gurke vom Stapel zu nehmen, egal wie sie aus-

sieht, dann ist alles gut. Dann kann man auf Fo-

lien verzichten. Aber das ist nicht die Realität, die 

ich beim Einkaufen erlebe. Es gibt Einzelhändler, 

die haben diese Folie weggelassen und innerhalb 

von wenigen Tagen ist die Verderblichkeitsrate 

um hundert Prozent gestiegen. Und da muss man 

sich wirklich die Frage stellen, ob das der richtige 

Weg ist. Wichtig ist, die Folie richtig zu entsor-

gen.

Was ist Ihnen in der Krise erst 
so richtig bewusst geworden?

KÜHNER

_Wie viele Dinge man einfach so für 

selbstverständlich nimmt. Wie selbstverständlich 

wir in ein Flugzeug steigen oder uns auf Liefer-

ketten verlassen. Aber natürlich auch, wie selbst-

verständlich wir davon ausgehen, dass unser Ge-

sundheitssystem immer da ist. Und auch, dass wir 

lebensnotwendige Dinge oft nicht erkennen: Wer 

hätte gedacht, dass ein Mund-Nasen-Schutz aus 

China lange zu einem wesentlichen Bestandteil 

unseres Lebens wird?

#

 ISS Facility 

Services

„WIR WERDEN ANDERS 

WAHRGENOMMEN“ 

ISS Facility Services ist Komplettanbieter 
für alle Dienstleistungen rund ums Ge-
bäude. Das Unternehmen bietet individu-
elle Gebäudemanagement-Konzepte und 
erstellt Angebote für die Dienstleistungs-
bereiche Cleaning, Security, Technical, 
Support, Aviation sowie Catering Services. 
Erich Steinreiber ist CEO von ISS Austria.

Sie bieten ein sehr breites Serviceportfolio. 
Wie unterschiedlich waren Sie während 
der Coronakrise betroffen?

STEINREIBER

_Wir waren in der Krisenzeit sehr 

stark davon abhängig, wie sehr unsere Kunden 

davon betroffen waren. Besonders hart getroffen 

hat es uns am Flughafen Wien, wo durch die 

Coronakrise das Flugaufkommen defacto von 

einem Tag auf den anderen zum Erliegen kam. 

Im Gesundheitswesen war es eine immense Her-

ausforderung für unsere Mitarbeiter, unter neuen 

Bedingungen wie mit Schutzanzügen, Masken 

und den vielen Sicherheitsvorkehrungen zu arbei-

ten. Wir hatten das Glück, dass sich Mitarbeiter 

freiwillig aus anderen Servicebereichen melde-

ten, wenn Not am Mann war. In den Kranken-

häusern waren wir mit viel Personal und Aufga-

ben wie Fiebermessen oder Security im Einsatz. 

Das ist das Schöne an unserem breiten Service.  

Welche neuen Möglichkeiten haben sich im 
Unternehmen durch die Krise ergeben?

STEINREIBER

_Als Team und Organisation sind 

wir gut zusammengewachsen. Das hat uns in 

vielen Bereichen gestärkt. Gerade in dieser Aus-

nahmesituation hat die Zusammenarbeit in den 

Segmenten und über die Segmente hinweg sehr 

gut funktioniert. Das nehme ich sicher mit. Wir 

werden unsere Organisation schärfen und daraus 

unsere Kernkompetenz erarbeiten, um hier künf-

tig noch stärker auftreten zu können. Das Kun-