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Gerade in Krisenzeiten sind Mut und der Wille zu Veränderung gefragt. Ein 

sportliches Ausnahmetalent, das selbst vom Tiefpunkt der Karriere den Weg 
nach ganz oben schafft, ein Manager, der einen Konkursfall übernimmt und 

zum Erfolg führt und ein Vertriebsmitarbeiter, der sich als Imker selbstständig 

macht: Drei Beispiele, die motivieren

ES IST

FÜR 

MUT 

UND 

VERÄNDERUNG 

 Text Daniela Ullrich,  
 

 Valentin Lischka

 Foto Veith: MirjaGeh.com; 
 

 Strasser: Mario Riener; 

 

 Peterstorder: Erich  

 

 Sinzinger

Zeit

 Anna Veith

EX-SKIRENNLÄUFERIN

Wir besuchen Anna Veith in ihrer Heimat Rohr-

moos bei Schladming, genauer gesagt im Hotel 

Arx, wo ihr Mann Manuel vor rund sieben Jahren 

das Ruder übernommen hat. Das herrliche Berg-

panorama, das sich von der Hotelbar aus präsen-

tiert, lenkt vom nicht ganz einwandfreien Wetter 

ab. Schön ist es hier. „Heimat wirkt auf die Per-

sönlichkeit und prägt einen. Ich bin in den Ber-

gen aufgewachsen, hier fühle ich mich wohl“, sagt 

Anna, die nach ihrem offiziellen Rücktritt vom 

Skirennsport Ende Mai nun auch wieder Zeit fin-

det, um die herrliche Naturkulisse zu genießen. 

An Pension ist aber freilich noch nicht zu denken, 

auch wenn die 31-jährige Ausnahmesportlerin 

eine sehr intensive Karriere hinter sich hat, sodass 

es für einen „echten“ Ruhestand allemal reichen 

würde. 

Seit 2008 war sie Mitglied der Nationalmann-

schaft des Österreichischen Skiverbandes. Olym-

piasiegerin von 2014, dreifache Weltmeisterin 

und zweifache Gesamtweltcupsiegerin darf sich 

die gebürtige Halleinerin nennen, die mit zwei-

einhalb Jahren zum ersten Mal auf Skiern stand. 

Zu dieser Zeit wird die große Freude am Skisport 

entfacht. Eine Freude und Leidenschaft, die sie 

sich nicht mehr nehmen lässt. Dank viel Können 

und harter Arbeit steht sie 2011 noch als Anna 

Fenninger schließlich am Siegertreppchen beim 

Riesenslalom in Lienz ganz oben. Der Sprung an 

die Weltspitze gelingt ihr, weil sie sich traut, zu 

priorisieren: „Die riesen Bürde, ein Ausnahmeta-

lent in allen Disziplinen zu sein und der ständi-

ge Vergleich mit Annemarie Moser-Pröll setzten 

mich damals extrem unter Druck. Ich hatte das 

Gefühl, mich anders orientieren zu müssen. So 

traf ich in jungen Jahren die Entscheidung, nicht 

in allen Disziplinen gleichzeitig performen zu 

müssen, sondern sukzessive die Einzeldisziplinen 

zu stärken, um so langfristig das große Ziel Ge-

samtweltcup in Angriff zu nehmen.“

Das Risiko sich zu spezialisieren, das die damals 

19-Jährige eingeht, zahlt sich aus. Viele weite-

re Siege später hält sie zum Ende der Skisaison 

2014/15 die Skiwelt in Atem, als sie erst mit