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gefragt.
Thomas Krausse, Geschäftsführer BlueSky Energy
Sie setzen auf die Salzwasser-Stromspeicher-Technologie,
weil es die „sicherste und umweltfreundlichste Technologie“ ist.
Warum ist sie das?
KRAUSSE_Vom Prinzip her funktioniert eine Salzwasserbatterie
gleich wie andere Batterien. Der wichtige Unterschied ist der Inhalt –
die Salzwasser-Batterietechnologie beinhaltet keine gefährlichen
oder umweltschädlichen Stoffe. Wir glauben fest daran, dass grüne
Energie in einer grünen Batterie gespeichert werden soll. Unsere
steigenden Auftragszahlen und unser Wachstum bestärken uns in
dieser Meinung. Abgesehen von der Umweltfreundlichkeit ist die
Salzwasser-Batterietechnologie die sicherste Batterietechnologie
am Markt, weil sie weder brennbar noch entflammbar ist. Speziell
im Heimspeicherbereich ist das ein wichtiger Entscheidungsfaktor.
Warum haben Sie sich dazu entschieden, die Fertigung
Ihrer Batteriezellen von Asien in den deutschsprachigen
Raum zu verlagern?
KRAUSSE_Die Nachfrage nach unseren Greenrock-
Salzwasserbatterien ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen.
Die derzeitigen Fertigungskapazitäten in Asien sind jedoch
begrenzt. Zusätzlich muss jede Zelle nach Fertigstellung nach
Europa transportiert werden – das sind rund acht Wochen
Schiffstransport. Eine umweltfreundliche Batterie sollte nach
unserer Unternehmensphilosophie dieses Kriterium nicht nur bei
den Inhaltsstoffen erfüllen, sondern auch bei der dazugehörigen
Logistik. Bereits vor der Coronakrise haben wir die Wichtigkeit
einer regionalen Fertigung erkannt und die nötigen Schritte
zur Verlagerung gesetzt. Damit reduzieren wir Abhängigkeiten
von Zulieferfirmen und können schnell auf Änderungen im
Auftragsvolumen reagieren. Wir haben kurze Entscheidungswege
und sichern eine höhere Prozesssicherheit in der Fertigung. Die
aktuelle Coronakrise bestätigt uns in all diesen Argumenten.
Ihre Optionen für die Produktionsstätte waren Deutschland
und Österreich. Im Juni haben Sie nun verkündet, dass die
Entscheidung auf Österreich gefallen ist. Warum?
KRAUSSE_Die Standortwahl Österreich oder grenznahes Bayern
fiel nach Evaluierung verschiedener Kriterien, wie Infrastruktur,
Logistik, Verkehrsanbindung, Mitarbeiterverfügbarkeit, Steuern
und regionale Förderungen. Letzten Endes haben wir uns im Juni
für den Standort Oberösterreich entschieden. Unser Firmensitz
ist in Vöcklamarkt, daher soll eine dazugehörige Produktion auch
nahe am Hauptsitz liegen. So können kurze Entscheidungswege
eingehalten werden.
Um den Auf- und Ausbau einer regionalen Produktionsstätte
zu finanzieren, haben Sie sich für die Abgabe von 1.500
Genussrechten – mit einer Nominale von jeweils 1.000 Euro –
entschieden. Was ist der Status quo?
KRAUSSE_Ende Mai waren wir bei 35 Prozent unseres Ziels.
Wir liegen also gut im Kurs. Die Zeichnungsfrist für die
Genussrechte läuft noch bis 30. September 2020.
liegt in den USA unter den Top-25-Importquel-
len. Außerdem investieren wir dort jährlich 13
Milliarden Euro und schaffen mit unseren Unter-
nehmen 40.000 Arbeitsplätze vor Ort. Das zeigt,
dass auch Österreich für die USA wichtig ist. Und
für die Handelsbeziehungen mit Asien, ganz be-
sonders China, gilt im Grunde genommen dassel-
be. China ist ein wichtiger Beschaffungsmarkt für
Österreich und wird zunehmend auch als Export-
markt interessant – die Kaufkraft der Chinesen ist
riesig. Wenn man es als österreichisches Unter-
nehmen schafft, in diesem Land Fuß zu fassen,
sind das noch einmal ganz andere Dimensionen.
Vor allem in den Bereichen Energie, Umwelttech-
nik und Transport oder auch im Maschinen- und
Anlagenbau haben unsere heimischen Unterneh-
men einen absolut erstklassigen Ruf. Das bietet
unglaubliche Chancen für Österreich. Daher
werden sich die Handelsbeziehungen auch in Zu-
kunft nicht anders gestalten.
Haben Sie ein Bild im Kopf, wo die
Exportwirtschaft in einem Jahr steht?
ZEPPETZAUER
_Ein langfristiges Ziel von Ober-
österreich war es, 40 Milliarden Euro durch Wa-
renexporte zu erwirtschaften. Die endgültigen
Zahlen liegen aktuell noch nicht vor, laut unserer
Hochrechnung sollten wir dieses Ziel 2019 aber
erstmals erreicht haben. Durch die Krise werden
wir hier 2020 wieder zurückgeworfen werden.
Ich hoffe aber, dass wir in einem Jahr wieder
an der positiven Entwicklung anknüpfen und
uns darüber hinaus auch bald neue Ziele setzen
können._
Man kann nur qualitativ
hochwertige Produkte
herstellen, wenn man die besten
Komponenten aus der ganzen
Welt zuliefert.
Florian Zeppetzauer
Leiter, Export Center OÖ