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Zukunft. Wir ahnen: Vieles wird anders“, sagt der 

Zukunftsforscher Harry Gatterer, der mit seinem 

Team des Zukunftsinstituts in vier Szenarien 

künftige Möglichkeiten ausleuchtet. „Dies kann 

helfen, das Kommende zu antizipieren. Szenarien 

nehmen die Zukunft aber nicht vorweg, sie ge-

ben nur Hinweise auf das, was möglicherweise zu 

unserer neuen Zukunft wird“, so Gatterer.

MEGATRENDS: DIE BRÜCKEN 
IN DIE ZUKUNFT

In der Analyse zeigt sich, dass fünf der zwölf Mega-

trends für alle Szenarien von zentraler Bedeutung 

sind. An diesen werden sich die robusten Brücken 

in die Zukunft errichten lassen. Dabei handelt es 

sich um die beiden Megatrends 

Sicherheit 

und 

Gesundheit

, gefolgt von 

Konnektivität

 wie auch 

Individualisierung 

und – wie könnte es anders 

sein – 

Globalisierung

. „An diesen Megatrends 

wird sich die Zukunft jedenfalls ausrichten. Man 

kann sie lesen wie das strategische Einmaleins der 

kommenden Jahre. Wir werden als Gesellschaft 

Antworten für den Umgang mit diesen Mega-

trends brauchen. Sowohl in kultureller und tech-

nischer Hinsicht als auch im Regelwerk, auf das 

sich die Bürger dieser Welt verlässlich beziehen 

können“, sagt der gebürtige Tiroler, der die Sache 

mit den Megatrends so erklärt:

DIE CHANGE-MOTOREN DER ZUKUNFT

Im Epizentrum des Corona-Desasters stehen drei 

Megatrends, die sich in den kommenden Jah-

ren als wahre Innovationstreiber herausstellen 

werden. Denn diese Megatrends sind mega von 

der Krise betroffen. Daher werden sie auch zu 

Change-Motoren unserer Gesellschaft und Wirt-

schaft. 

New Work

 zum Beispiel. Viel wurde dar-

über beraten, wie sie aussehen könnte, diese neue 

Arbeit. Nun folgt der Übergang vom Wort zur 

Tat: Jetzt kommt es darauf an, dass neue Muster 

der Arbeit in Echtzeit eingeführt werden.

Next one: 

Silver Society

. Das Virus hat deut-

lich gemacht, wie schwerfällig unser Umgang mit 

dem Alter ist. Wir schützen „die Alten“, aber ha-

ben wir sie schon in unsere hektische Gesellschaft 

reintegriert? Die letzten Jahre waren geprägt von 

einer Anti-Aging-Haltung. Die Zukunft einer äl-

teren Gesellschaft gehört dem Pro Aging.

Nicht zuletzt wird sich der Change auch am 

mächtigsten Megatrend unserer Zeit messen: der 

Neo-Ökologie

. Die Coronakrise hat den Plane-

ten durch den Zwangsstopp zum Durchatmen 

gebracht. Flüge sind gestrichen, Fabriken stehen. 

Der Himmel über China ist wieder zu sehen. Was 

folgen wird, ist ein Run auf das Neubewusstsein im 

Megatrends geben  
Hinweise auf das, was 
möglicherweise 

zu  

unserer neuen Zukunft 
wird.

 

Harry Gatterer  

 

Geschäftsführer eines Zukunftsinstituts 

in Frankfurt und Wien 

Harry Gatterer und sein Team sind einer der 

Leuchttürme in der 

Coronakrise. In seiner Arbeit setzt er sich damit auseinander, 
welche Zukunftsszenarien denkbar sind und wie jeder Mensch 
sich selbst Realität(en) zusammenbaut. In seinem neuen Buch 
„Ich mach mir die Welt“ geht er auf die Fähigkeit ein, Zukunft 
als Denkraum zu verstehen, und gibt Einblicke, warum diese 
Denkweise in Coronazeiten das Leben besser machen kann.